Das geht aus dem Sustainability Transformation Monitor 2023 hervor. Das Projekt wird getragen von der Bertelsmann Stiftung, der Stiftung Mercator, der Peer School for Sustainable Development und der Universität Hamburg.
Der Unternehmensbefragung vertreten 84 Prozent der Verantwortlichen für Nachhaltigkeit in Unternehmen der Realwirtschaft der Auffassung, dass Nachhaltigkeitsthemen „wichtiger“ oder „viel wichtiger“ geworden sind. In der Finanzwirtschaft liegt der Wert mit 73 Prozent nicht viel niedriger.
46 Prozent der Befragten aus der Realwirtschaft geben an, das Thema Nachhaltigkeit sei in ihrem Unternehmen „voll und ganz“ oder „überwiegend“ verankert. In der Finanzwirtschaft sind es immerhin knapp 40 Prozent. Rund ein Drittel sagt, das Thema sei „teilweise“ verankert. Wie wichtig das Thema im Top-Management ist, zeigt sich auch daran, wo die Verantwortung für Nachhaltigkeit in den Unternehmen liegt: 58 Prozent der Befragten in der Realwirtschaft geben an, der Vorstand sei verantwortlich, in der Finanzwirtschaft gilt das für 49 Prozent. Bei 41 Prozent der Befragten in der Realwirtschaft gibt es eine eigene Abteilung für Nachhaltigkeit, in der Finanzbranche sind es 36 Prozent.
Konkrete Klimaziele haben sich bislang allerdings nur rund ein Drittel der Unternehmen der Realwirtschaft und lediglich ein Viertel der Finanzwirtschaft gegeben. Allerdings dürfte diese Zahl nach oben schnellen, denn 43 Prozent der Befragten aus der Realwirtschaft und 33 Prozent aus der Finanzwirtschaft geben an, die Formulierung von Klimazielen sei „in Vorbereitung“.
Zentrale Hebel bleiben derzeit oft noch ungenutzt. Bei 72 Prozent in der Realwirtschaft und 74 Prozent in der Finanzwirtschaft ist die Vergütung der Mitarbeiterenden nicht an das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen geknüpft. Weniger als 20 Prozent der Befragten geben an, für das mittlere Management oder die Geschäftsführung existiere eine derartige Kopplung.
Mit der Zielsetzung von ESG-Leistungskriterien in der Vergütung befassen sich in der ZCG Dr. Maximilian Schmidt, Julius Flottmann und Dr. Sebastian Pacher anhand einer Marktanalyse auf Basis der DAX-Familie. Die Autoren kommen zu dem Schluss: Die Chance, die Ziele der Vorstandsvergütung wirkungsvoll zur Umsetzung eines nachhaltigen Geschäftsmodells zu nutzen, wird von vielen Unternehmen noch nicht voll ausgeschöpft. Der Beitrag erscheint im Februar in der Ausgabe 1/23.
Bei kapitalmarktorientierten Unternehmen spielen Nachhaltigkeitsthemen eine etwas größere Rolle als bei den übrigen Firmen. 73 Prozent von ihnen sagen, die Geldgebenden seien an der Nachhaltigkeitstransformation ihres Unternehmens interessiert. 56 Prozent beurteilen das Thema als „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ bei der Finanzierung ihres Unternehmens. Bei den nicht-kapitalmarktorientierten Unternehmen sehen 59 Prozent die Geldgebenden an der Nachhaltigkeitstransformation ihres Unternehmens interessiert und 45 Prozent erachten das Thema als „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ bei der Finanzierung ihres Unternehmens.
Nachhaltigkeit ist bei Banken mit 41 Prozent und bei privaten Investoren mit 45 Prozent am stärksten verankert, hier hinken Versicherungen mit 31 Prozent und die öffentliche Hand mit 30 Prozent hinterher. Wirtschaftliche Motive sind in der Finanzwirtschaft wichtigster Grund, um nachhaltige Produkt- und Serviceportfolios anzubieten. Die Senkung und das Management von Risiken stehen als Argument für ein nachhaltiges Produkt- und Serviceportfolio an zweiter Stelle.
Den Sustainability Transformation Monitors 2023 können Sie hier herunterladen.
Zeitschrift für Corporate GovernanceUnternehmen professionell führen und überwachen |
Corporate Sustainability Reporting Directive | 06.01.2023 |
Nachhaltigkeitsberichte: CSRD in Kraft getreten | |
Die Richtlinie (EU) 2022/2464 zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) ist am 5.1.2023 in Kraft getreten. mehr … |
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: