Schweizer Compliance-Spezialistinnen und -Spezialisten, meldet die Churer Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), testeten jetzt erstmals ein neuartiges Schulungstool auf Herz und Nieren: Das an der Hochschule entwickelte Simulationsprogramm soll Mitarbeitende international agierender Unternehmen oder öffentlicher Einrichtungen besser auf den Umgang mit korrupten Verhaltensweisen vorbereiten.
Hintergrund, berichtet die HTW in ihrer aktuellen Pressemeldung, sei die mutmaßliche Mehrung von Korruptionsvorwürfen in der Schweiz, die inzwischen auch äußerst renommierte Unternehmen oder öffentliche Institutionen wie das eidgenössische „Staatssekretariat für Wirtschaft“ beträfen.
Steigender Handlungsbedarf bei der Korruptionsprävention
Traditionell, wie auch das jüngste CPI-Ranking 2013 von Transparency International (TI)
nahelegt, zählt man die Schweiz zur Gruppe besonders integerer Wirtschaftslandschaften. Ergebnisse des von TI 2011 herausgegebenen Bestechungsindex (BPI) erkennen der Schweiz sogar den Spitzenplatz unter den besonders bestechungsresistenten Ökonomien zu. Allerdings hat eine ebenfalls an der HTW durchgeführte Studie zur Auslandskorruption auch ergeben, dass fast 40 Prozent der befragten 510 international tätigen Schweizer Firmen bereits mit Auslandskorruption konfrontiert gewesen seien. Über die Hälfte von diesen hätten tatsächlich auch informelle Zahlungen geleistet, wobei im jeweiligen Zielland durchschnittlich rund 5% ihres dortigen Jahresumsatzes aufgewendet worden seien.
Als durchaus akut sei daher auch der Handlungsbedarf zur Verbesserung der Korruptionsprävention in schweizerischen Organisationen einzustufen.
Schulungsteilnehmende werden in realitätsgetreue Szenarien verstrickt
Mit Hilfe der an der HTW neu entwickelten Computersimulation sollen Schulungsteilnehmende künftig auf spielerische Weise die unterschiedlichen Facetten von Korruption kennen lernen. Auch der Umgang mit typischen Dilemma-Situationen, zu denen es bei korruptem Verhalten unweigerlich komme, werde geübt. Die Simulation selbst, heißt es in der Beschreibung der Hochschule, beruhe dabei auf einem realitätsgetreuen Szenario: „Als Manager eines Schweizer Unternehmens sind die Teilnehmenden in verantwortlicher Position am Bau eines neuen Spitals in einem Schwellenland beteiligt. (…) Es kommt zu Arbeitsrechtverstößen oder ein korrupter Beamter will geschmiert werden.“ Studienteilnehmende hätten in diesen und weiteren Situationen jeweils zu entscheiden, wie sie reagieren. Dabei gelte es, Zielkonflikte zu lösen, Unternehmensinteressen zu wahren und sich gleichzeitig integer zu verhalten.
Das Programm, heißt es weiter, sei Teil eines Schulungskonzeptes namens HONEST, das vom „Schweizerischen Institut für Entrepreneurship (SIFE)“ der HTW Chur in Zusammenarbeit mit der Compliance-Abteilung der Siemens Schweiz AG und der Tata Interactive Systems AG entwickelt wurde. Die Erfahrungen von über 80 Fach- und Führungskräften aus Schweizer Unternehmen seien in die Entwicklung eingeflossen.
Neben der Simulation würden drei Rollenspiele zur Vertiefung der Handlungskompetenz sowie ein Leitfaden für Trainer bereitgestellt. Konzept und Simulation könnten je nach Zielgruppe und Zeitbudget auch noch angepasst werden, z.B. um spezielle Schulungsangebote für Mitarbeitende aus kleineren und mittleren Unternehmen zu entwickeln.
Für weitere Informationen bittet die Hochschule um Kontaktaufnahme mit Herrn Prof. Dr. Christian Hauser, der das Schulungsinstrument mitentwickelt hat. Die Pressemeldung im Wortlaut, weitere Informationen und Kontaktdaten können Sie auf der Website der HTW Chur abrufen.
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