Lässt sich durch schärfere Berichtspflichten Chancengleichheit erzielen?
Die Diskussion um die Frauenquote (vgl. dazu die Nachricht auf COMPLIANCEdigital vom 4. Mai 2011) setzt sich auch in der Sommerpause fort.
Nach Presseberichten über eine im Auftrag des Familienministeriums (BMFSJF) erstellte, noch nicht veröffentlichte Umfrage haben sich 70 Prozent der Befragten für eine gesetzliche Frauenquote in Unternehmen ausgesprochen. Dem folgte sogleich eine ablehnende Stellungnahme der Wirtschaftsverbände (vgl. Bericht im Handelsblatt v. 1. August 2011, S. 17).
Zuvor hatte das BMFSJF am 2. Juli 2011 die Broschüre „4. Bilanz Chancengleichheit. Erfolgreiche Initiativen unterstützen – Potenziale aufzeigen“ präsentiert. Diese 4. Bilanz der Vereinbarung zur Förderung von Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft hatten die Bundesregierung und die Spitzenverbände der Privatwirtschaft am 2. Juli 20011 unterzeichnet. Enthalten sind in der Broschüre insbesondere die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen „Frauen in Führungspositionen“, „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ sowie „Entgeltungleichheit“ (Abruf der Broschüre unter: BMFSFJ).
In diesem Zusammenhang hat die sog. Initiative Total E-Quality vorgeschlagen (setzt sich insbesondere auch für eine an der Chancengleichheit ausgerichtete Personalführung ein, vgl. unter Total E-Quality ), neue Berichtspflichten einzuführen, um auf diesem Wege den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Kapital- und Personengesellschaften sollen demnach verpflichtet werden, im Rahmen der Bilanzierung Angaben zum Anteil von Frauen und Männern unter den Beschäftigten zu machen, wobei eine Differenzierung nach Größenklassen und Art des Unternehmens vorgesehen ist. Auch eine Sanktionierung durch einen sog. „Ständigen Ausschuss Chancengleichheit“, der beim Familienministerium eingerichtet werden soll, ist vorgesehen. Die Verbände lehnen jedoch weiter jede gesetzliche Regelung – sei es als Quotenvorgabe oder im Rahmen der Berichtspflichten – strikt ab.
Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern
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