Corporate Governance und Interne Revision – Erwartungen an die Zukunft

• Wilhelm Bender

Wir haben uns an alle Arten von gewaltigen Veränderungen gewöhnt. Zumindest überraschen sie nicht mehr. Aber die Wandlung, die Ihr Berufsstand in den vergangenen Jahren erfahren hat, ist nicht nur allumfassend, sondern wirklich verblüffend.

Fragt man nach dem Klischee vom Revisor, erhält man das wenig schmeichelhafte Bild eines pedantischen Buchhalters in Ärmelschonern, der seine Zahlenkolonnen hegt wie der Kleingärtner seine Blumenrabatte. Wenn es jemals zugetroffen hat – die Zeiten sind vorbei. Die Globalisierung, mindestens so revolutionär wie Französische und Russische Revolution zusammen, hat dem trockenen Männlein mit dem Rechenschieber ein Facelifting verpasst.

Revisoren heute, wie ich sie gerne sehen würde, sind Katalysatoren wie Moderatoren der Globalisierung – Menschen, die Bewegung in die Unternehmen bringen und eine wichtige Rolle dabei spielen, aus einer Veranstaltung des „Rheinischen Kapitalismus“, dem deutsch-patriarchalischen Unternehmen, einen wettbewerbsfähigen „Global Player“ zu formen.

Das ist unendlich schwer. Auch mein Job als Chef des größten deutschen Flughafens, eines der größten weltweit, ist der organisatorische Wandel, die völlige Umformung eines außerordentlich vielfältigen Gebildes. Der Flughafen Frankfurt war einmal eine Behörde. Inzwischen ist er als schlagkräftiges Unternehmen aufgestellt, das seine operative Power weiter stärkt und seine Governance-Strukturen zeitgemäß ausbaut.

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