Das ist eine der zentralen Aussagen im jetzt veröffentlichten ESG Global Risk Managers Surveys des Beratungsunternehmens WTW. An der Befragung beteiligten sich zwischen April und August 2022 weltweit 312 Unternehmen, darunter 32 aus dem deutschsprachigen Raum.
Das Festschreiben von konkreten Maßnahmen und messbaren Zielen lässt jedoch in vielen Unternehmen noch auf sich warten, stellt WTW fest. Nur 17 Prozent der Teilnehmenden hätten bestätigt, im Risikomanagement über dokumentierte ESG-Ziele mit klaren Meilensteinen zu verfügen.
Ein Drittel der Befragten gibt an, dass ESG bereits heute die Risikostrategie ihres Unternehmens beeinflusst, weitere neun Prozent erwarten dies für die kommenden zwei Jahre. Unter den Befragten im deutschsprachigen Raum erkennen nur 24 Prozent bereits einen Niederschlag im jetzigen Risikomanagement, aber 54 Prozent erwarten ihn in den kommenden zwei Jahren.
Für 74 Prozent der Teilnehmenden gehört die Verbesserung des ESG-Scores zu den Kernaufgaben ihrer Geschäftstätigkeit. Dabei sind die regionalen Unterschiede stark: Während in der Asien-Pazifik-Region 90 Prozent ESG in den Fokus rücken, sind es im deutschsprachigen Raum 84 Prozent und in Nordamerika 57 Prozent.
Ein Großteil der Befragten gibt an, dass das Management von Umwelt-Haftpflichtrisiken künftig die ESG-Bewertung beeinflussen wird. Daher haben bereits drei Viertel der Unternehmen Maßnahmen ergriffen, um Haftungsfällen aus Klima- und Umweltschäden vorzubeugen.
Zur Erreichung der Klimaziele haben sich im deutschsprachigen Raum 46 Prozent der Teilnehmenden klare Ziele und Meilensteine gesetzt. Für die Kohlenstoff- oder Emissionsminderung verfügen 75 Prozent über dokumentierte Ziele. Allerdings haben nur 32 Prozent formelle Ziele für längerfristige Klimarisiken und Widerstandsfähigkeit beschlossen – weltweit betrachtet liegt dieser Wert bei 51 Prozent.
In puncto sozialer Verantwortung haben Risikomanagerinnen und -manager Prioritäten festgelegt. Der Fokus liegt auf folgenden Punkten:
Das Thema Mitarbeiterbelastbarkeit wird im deutschsprachigen Raum nur von 39 Prozent als wichtig für das Risikomanagement eingestuft – im Vergleich zu 65 Prozent weltweit. WTW weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Kosten der Unternehmen aufgrund von mentalen Gesundheitsproblemen ihrer Mitarbeitenden stark steigen werden, so dass hier ein besonderer Bedarf bestehe.
Zwei Drittel der Befragten befassen sich intensiv mit Governance-Risiken. Im deutschsprachigen Raum liegt ein besonderes Augenmerk auf den Lieferketten: 79 Prozent kontrollieren ihre Zulieferer, um ESG- und Compliance-Regeln einzuhalten – weltweit sind es 61 Prozent.
„Es fehlt an Verständnis für die Risikosituation“, resümiert WTW. Um ESG-Risiken effektiv zu managen, müssten sie in messbare, überschaubare Risiken aufgeteilt und ein Risikomanagement-Prozess für sie eingerichtet werden. Unternehmen sollten zunächst ihre ESG-Risiken verstehen und ihre Auswirkungen, Wahrscheinlichkeiten, Dynamik und auch das Transaktionsrisiko zu ‚net zero‘ bewerten. Erst dann ließen sich diese Risiken ins Risikomanagement einbinden und Minderungsstrategien dafür entwickeln.
Den ESG Global Risk Managers Survey können Sie hier anfordern.
(ESV/fab)
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