Unterliegen Finanzinstitute einem beschleunigten Werteverfall? Das Bild der Finanzinstitute wird neben Analysen konkreter Schwachstellen zunehmend geprägt von der Forderung einer Rückbesinnung auf tradierte Tugenden wie den „ehrbaren Kaufmann“, die abendländische Wertekultur und eine stärkere Sozialbindung. Die Politik fühlt sich in ihren auf übermäßige Spekulation aufbauenden Schuldzuweisungen gerechtfertigt, beschließt „alternativlos“ bezeichnete Rettungsaktionen für Staaten und veranlasst den Aufkauf nicht mehr erstklassiger Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank in hohen Milliardenbeträgen. Forderungen nach pauschalen Bankenabgaben und Pläne zur Einführung von Transaktionssteuern sind schon mangels internationaler Umsetzbarkeit von fraglicher Konsequenz. Stattdessen sollte ein nüchterner Blick auf das Ausmaß der Billionen-Defizite die Notwendigkeit grundlegender Änderungen in den Finanzmärkten verdeutlichen.
Die negative Entwicklung der Finanzbranche hat nicht nur nachhaltige Auswirkungen auf Einstellung und Handlungsweisen der Politik. Viel gewichtiger ist aber die Beschädigung des dauerhaften Vertrauens der Allgemeinheit und der Kunden in die Erfüllung der für eine funktionierende Marktwirtschaft zentralen Aufgaben der Finanzinstitute.
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