Unter Rekurs auf eine landesweite Erhebung von EY Namibia, an der rund 90 kleine und mittelständische Unternehmen aus der südwestafrikanischen Republik teilgenommen haben, berichten namibische Medien von überraschend weit verbreiteter Korruption im Land.
Rund 80 Prozent aller namibischen Unternehmen, fassen die größte namibische Tageszeitung "The Namibian" und die Windhoeker deutschsprachige "Allgemeine Zeitung" übereinstimmend die Studienergebnisse einer zwischen September 2013 und Januar 2014 vom durchgeführten Erhebung der namibischen Landesgesellschaft von Ernst & Young zusammen, seien selbst schon Opfer von Betrug geworden und betrachteten die weit verbreitete Korruption im Land als erhebliches wirtschaftliches Risiko.
Zugleich befürchteten fast zwei Drittel aller Unternehmer, dass ihre Organisation nicht ausreichend vor Betrug, Bestechung, Unterschlagung und Veruntreuung als den aus ihrer Sicht häufigsten Korruptionsformen geschützt sei. Knapp ein Drittel der Befragten sei im beruflichen Alltag schon zur Zahlung von Bestechungsgeld aufgefordert worden, weitere 58 Prozent gaben an, es sei ihnen bewusst, dass in ihrer Branche zur Erreichung von Unternehmenszielen bestochen werde.
Namibia gilt eigentlich als vergleichsweise sicher
Die recht prägnanten Ergebnisse müssen dabei fast überraschen. Mit Blick auf einschlägige Indizes wie dem jährlich von Trancparency International (T.I.) vorgestellten „Corruption Perceptions Index“ konnte Namibia auch 2013 als vergleichsweise korruptionsarmes Land gelten. Zwar von T.I. auf Rang 57 von 177 gelistet, teilt sich das Land die im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten respektable Position mit Ländern wie Tschechien – und liegt zugleich deutlich vor anderen EU-Mitgliedern wie Italien (69), Bulgarien (77) oder Griechenland (80).
Ein detaillierteres Länderporträt zu Korruptionsgefahren in Namibia stellt auch das gemeinsam vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und weiteren internationalen Institutionen entwickelte Business-Anti-Corruption Portal vor. Auch hier wird zwar von vergleichsweise günstigen institutionellen Rahmenbedingungen Namibias in der weiteren Region berichtet, doch bleibe Korruption laut der dort abrufbaren Analyse in bestimmten Bereichen wie der Rohstoffindustrie oder auch in Teilen des Justizsystems ein beachtliches Problem.
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