Von Dr. Ulrich Hahn, 2. Aufl., Wiesbaden (Springer Gabler) 2012, ISBN: 978-3-8349-3470-3.
Mit der ersten Auflage des Buches haben die Autoren die rechtlichen Rahmenbedingungen der Internen Revision aufgearbeitet sowie einen leicht verständlichen, auf Berufsgrundlagen und Erfahrung gestützten Überblick über die Revisionspraxis gegeben. Fünf Jahre, einige Wirren und Modewellen später hat sich der rechtliche Rahmen weiterentwickelt, formalisierte Compliancefunktionen konkurrieren um Teile des Audit Universe und die Notwendigkeit guter Governance ist allen aktiv am Wirtschaftsleben Beteiligten zum n-ten Mal vor Augen geführt worden.
Die zweite Auflage des Werks ist insbesondere im juristischen Teil umfangreicher geworden. Hier reflektieren die Autoren neuere Entwicklungen, Urteile, Skandale und Skandälchen sowie deren Konsequenzen für Governancesysteme und -funktionen. Aktuelle Rahmenbedingungen und Urteile werden dargestellt und kurzweilig verpackt aber doch sachlich an theoretischen, organisationssoziologischen Konzepten und praktischen Beobachtungen des Revisionsalltags gemessen. Dieser erste Teil des Werks ist erfreulich breit recherchiert, sucht bei der Reflektion die bekannten aber unerfreulichen Grenzen des Möglichen und ist trotzdem oder gerade deswegen auch dem Laien gut verständlich. Ein kleiner Wermutstropfen sind die für den juristisch interessierten Leser knappen Nachweise aktueller Urteile und Rechtsliteratur, die nach der geweckten Neugier für eine vertiefte Recherche interessant gewesen wären.
Beachtenswert ist auch die in diesem Teil vorgenommene Auseinandersetzung mit den sich stärker herausbildenden Compliance-Funktionen, welche die Autoren vor dem Hintergrund der bereits vielfältig bestehenden Verpflichtungen zum regeltreuen Handeln in vielen Fällen als wenig zielführend sehen, da sie am Kernproblem der typischen menschlichen Schwächen wenig ändern können.
Der sich mit den Revisionsprozessen beschäftigende zweite Teil des Werks wurde aktualisiert und leicht überarbeitet. Vor dem Hintergrund der im Prinzip lange bewährten Revisionsprozesse haben sich an der knappen Darstellung keine wesentlichen Änderungen ergeben. Auch dieser Teil liest sich flüssig: Wenn auch einige der Thesen und Schlussfolgerungen Widerspruch fordern, werden die meisten der nicht immer todernsten Ausführungen eigene Erfahrungen der Leser ins Gedächtnis rufen. Insgesamt beinhaltet dieser Teil eine leicht lesbare Übersicht des Revisionsprozesses sowie vertiefende Aspekte z. B. zum Berufsbild und der Rolle der Internen Revision bei dolosen Handlungen.
Sowohl für den Rechtsteil als auch das Gesamtwerk haben die Autoren eine ihre Schlussfolgerungen darstellende Zusammenfassung gegeben.
Insgesamt ist das Buch leicht und schnell lesbar, es weckt das Interesse am tieferen Hinterfragen der rechtlichen und organisationssoziologischen Hintergründe sowie auch Lust auf ein kontroverses Thekengespräch mit den Autoren.
Quelle: ZIR Zeitschrift Interne Revision Heft 4/2013
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