Machen uns mehr Regeln, die im Nachgang zur Finanzmarktkrise vermehrt zur Risikovermeidung aufgestellt wurden, automatisch moralischer? Wie hat sich unser Risikoverständnis in den letzten Jahren verändert, und müssen wir es an neue Technologien anpassen, wenn wir nicht zum Innovationsverhinderer werden wollen? Wie viel Ethik und vor allem was für eine Ethik braucht ein Algorithmus? Ist Ethik auch Ausdruck der Projektion einer möglichen Handlung in die Zukunft? Wie gehen wir damit um, dass wir nicht alles vorhersehen können? Könnten wir alles vorhersehen, gäbe es keine Krisensituationen … Mit diesen und anderen Fragestellungen setzt sich die Philosophin und Präsidentin des Ethikverbands der deutschen Wirtschaft Dr. Irina Kummert unter anderem als Mitherausgeberin der 2016 bei Springer VS erschienen Studie „Schwierigkeiten mit der Moral. Plädoyer für eine neue Wirtschaftsethik.“ auseinander.
Im Austausch mit anderen legt sie es darauf an, kontrovers zu diskutieren, dadurch Denkanstöße zu geben und insbesondere moralisch konnotierte Aussagen sowie deren nicht selten interessengeleitete Positionen kritisch zu hinterfragen. Die School GRC ist genau die richtige Plattform, um gemeinsam mit den Studierenden in einem geschützten Raum um die Ecke zu denken und zu einem konstruktiven, inspirierenden Dialog zu kommen, der Lust auf mehr macht. Dabei sind Dr. Kummert der Bezug zur unternehmerischen Praxis und die Nützlichkeit einer vielfach immer noch rein akademischen Disziplin wie der Philosophie besonders wichtig. Entsprechend bringt sie sich auch außerhalb der Hochschule ein – etwa als Festrednerin beim 6. Bayerischen CSR-Tag zum Thema „Wirtschaftsethik und Digitalisierung“ und im Rahmen prominent besetzter Panels wie dem Deutschen Forum für Sicherheitspolitik zur Frage nach Gerechtigkeit innerhalb der Europäischen Union. Seit 2015 schreibt Irina Kummert als Meinungsmacherin für das Manager Magazin und thematisiert hier Fragen wie: ob und wenn ja, wie sich unser Miteinander durch die Block-chain-Technologie verändern wird. In ihrem Blog bei der HuffPost veröffentlichte sie unter anderem einen Beitrag zur Frage, ob Regeltreue unsere Autonomie konterkariert. Als Mitglied der Gruppe „Ethics & Compliance Leaders“ beim Web-TV-Kanal Compliance Channel publiziert sie ebenfalls zu Compliance-relevanten Themen.
Irina Kummert ist seit 1997 Personalberaterin. 2003 gründete sie ihr eigenes Unternehmen, die IKP Executive Search GmbH mit Sitz in Berlin und ist bundesweit in der Rekrutierung von Führungskräften tätig. Zudem engagiert sie sich in der Konzeption und Durchführung von Personalentwicklungsmaßnahmen, begleitet Veränderungsprozesse und agiert als strategische Beraterin bei entscheidungs- sowie kommunikationskritischen Prozessen auf Top Executive Level. 2013 promovierte Irina Kummert berufsbegleitend an der Philosophischen Fakultät der Goethe-Universität in Frankfurt am Main zum Thema „Strategien der Moral am Kapitalmarkt“. Seit Sommer 2013 vertritt sie ehrenamtlich den Ethikverband der Deutschen Wirtschaft als Präsidentin. Seit April 2014 ist sie auf Einladung von Hildegard Müller beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken ehrenamtlich im Sachbereich Wirtschaft und Soziales als Beraterin tätig. 2018 gründete sie als erste Frau in Berlin einen gemischten Rotary Club, den sie als Präsidentin vertritt. Zwischen 2009 und 2015 übernahm sie regelmäßig Lehraufträge an der Humboldt-Universität zu Berlin und 2012 bis 2017 an der Georg-August-Universität Göttingen. Im Januar 2019 war sie erstmals an der School of Governance, Risk & Compliance Lehrbeauftragte zum Thema Ethik und Compliance.
Quelle: ZRFC Risk, Fraud & Compliance Heft 2/2019
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