Laut einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst &
Young (EY) bleibt Korruption weltweit ein großes Problem. Besonders die
Cyberkriminalität nimmt zu.
Weltweit sind laut der Studie von EY 39 Prozent der Manager der Meinung, dass Bestechung in ihrem Land an der Tagesordnung ist. In Deutschland sind es laut Studie sechs Prozent. Spitzenreiter sind die drei afrikanischen Länder Ägypten mit 100 Prozent, Nigeria mit 88 Prozent und Kenia mit 87 Prozent. Den niedrigsten Wert konnte die Studie in Finnland und in Dänemark mit jeweils zwei Prozent messen.
In 26 Prozent der deutschen Unternehmen wurde in den vergangenen zwei Jahren mindestens ein größerer Betrugsfall aufgedeckt. Die hohe Zahl aufgedeckter Delikte in Deutschland wertet Stefan Heißner, Leiter Fraud Investigation & Dispute Services EMEIA Central Zone bei EY, allerdings nicht als Zeichen grassierender Wirtschaftskriminalität, sondern vielmehr als Indiz für die intensiven Anstrengungen der deutschen Unternehmen, Korruption im eigenen Haus zu verhindern und eventuelle Vorkommnisse tatsächlich aufzuklären: „Das Bewusstsein für die Gefahren, die von Korruption für das eigene Unternehmen ausgehen, ist in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Viele Unternehmen haben Risikoanalysen zur Korruption durchführen lassen und das Thema durch die Einführung entsprechender Prozesse und Vorgaben entschlossen angepackt.“
96 Prozent der deutschen (und 82 Prozent der globalen) Manager haben zu Protokoll gegeben, dass es in ihrem Unternehmen Anti-Korruptionsrichtlinien gebe. Und 76 (global: 73) Prozent haben Strafen für Verstöße gegen diese Richtlinien festgelegt. Die allerdings sind offenbar vor allem in Deutschland ernst gemeint – hier geben 48 Prozent der Unternehmen an, sie auch verhängt zu haben. International sind es nur 35 Prozent. Dennoch betont Heißner: „Nach unserer Erfahrung ist das Problem der Korruption aber auch in deutschen Unternehmen noch lange nicht vom Tisch.“
Besonders gefährdet sind laut der Studie Firmen, die im Ausland engagiert sind. Laut Heißner sind „in vielen Ländern (…) die Zahlung von Schmiergeldern nach wie vor üblich. Die Manager international agierender Konzerne stehen in solchen Ländern vor erheblichen Herausforderungen: Wenn sie sich an die geltenden Regeln und Gesetze halten, entgeht ihnen Geschäft – mit der Folge, dass sie womöglich ihre Umsatzziele verfehlen“. Selbst wenn es weh tue, einen Auftrag nicht zu erhalten, weil man nicht zu illegalen Zahlungen ist „Korruption (…) kein Kavaliersdelikt“. Korruption „kann ein Unternehmen in seiner Existenz gefährden – da braucht es glasklare unternehmensinterne Vorgaben, deren Einhaltung tatsächlich ständig überprüft wird, um zu verhindern, dass Mitarbeiter der Versuchung erliegen, dem Erfolg mit Schmiergeldzahlungen nachzuhelfen“.
Sorge um Cyberkriminalität wächst
Große Sorgen bereitet gerade den deutschen Unternehmen das Thema Cyberkriminalität: 70 Prozent sehen in Computerkriminalität eine Bedrohung für ihr Unternehmen – das sind deutlich mehr als im weltweiten Durchschnitt (49 Prozent). Als potenzielle Bedrohung betrachten die deutschen Manager vor allem Hacker und Geschäftspartner. Aber auch fremde Staaten werden von immerhin 24 Prozent als potenzielle Angreifer im Netz wahrgenommen.
Für die Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY wurden weltweit 2700 Vorstandsvorsitzende, Finanzvorstände, Leiter der Revision, der Rechtsabteilung und des Compliance Managements aus 59 Ländern, davon 50 aus Deutschland, befragt.
Die ganze Studie können Sie unter diesem Link nachlesen.
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