Am Kapitalmarkt werden viele unterschiedlich ausgestaltete „grüne“ Finanzprodukte gehandelt. Die Bandbreite reicht von Finanzinstrumenten, die sich kaum von einer klassischen Darlehensfinanzierung unterscheiden, bis hin zu Instrumenten mit einer umfassend nachhaltigen Ausgestaltung. Das führt auch zu neuen Bilanzierungsfragen. Das IDW beschreibt in einem jetzt veröffentlichten Knowledge Paper vom 19.7.2021 die derzeitigen Herausforderungen bei der bilanziellen Abbildung solcher Finanzierungen.
Das IDW sieht Ergänzungsbedarf zu der Veröffentlichung der EU-Taxonomie und dem Vorschlag für einen European Green Bond Standard (EUGBS). Im Rahmen dieser wichtigen Schritte der Regulierung sei der bilanziellen Abbildung von grünen Finanzierungen bislang wenig Beachtung geschenkt worden: Weder die IFRS noch das Handelsrecht enthielten derzeit Vorschriften, die sich speziell mit der Bilanzierung dieser Art von Finanzinstrumenten auseinandersetzen.
In diese Lücke zielt das IDW mit dem Knowledge Paper. Darin werden vor dem Hintergrund der aktuell gültigen gesetzlichen Regelungen wesentliche Aspekte erläutert, die bei der bilanziellen Abbildung von grünen Finanzprodukten zu berücksichtigen sind. Das IDW versteht diese Erläuterungen als erste Anregungen für eine weitergehende Diskussion.
„Insgesamt sind die europäischen Bestrebungen zur Entwicklung einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft und der damit zunehmenden Bedeutung „grüner“ Finanzierungen zu begrüßen“, resümiert das IDW. Durch die Entwicklung einer EU-weiten Taxonomie, die Vereinheitlichung von Offenlegungspflichten und die Schaffung eines Green Bond Standards solle die Bereitschaft zur Emission „grüner“ Finanzierungen durch die Unternehmen gefördert und die Transparenz und Vergleichbarkeit der verschiedenen Produkte insbesondere mit Blick auf die Investoren erhöht werden.
Aus Sicht des Berufsstands der Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer sei es „dringend notwendig, sich sowohl auf globaler Ebene (IFRS) als auch auf nationaler Ebene (HGB) mit dieser neuen Art der Finanzinstrumente und deren Bilanzierung intensiv auseinanderzusetzen“. Mit Blick auf den internationalen Standardsetzer wäre es wünschenswert, wenn kurzfristig ein neues Projekt auf die Agenda genommen werden würde, um Anpassungen von Regelungen und deren Auslegung vornehmen zu können. Das IDW hat das Knowledge Paper hier veröffentlicht.
Zum Thema EU-Taxonomie bringt die Zeitschrift für Corporate Governance (ZCG) in der Ausgabe 4/21 eine kritische Betrachtung aktueller Nachhaltigkeitsratings.
(ESV/fab)
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