Angesichts von Klimawandel, Umweltverschmutzung, begrenzten Ressourcen, Hunger und Armut ist das Thema Nachhaltigkeit für immer mehr Konsumenten und Unternehmen wichtig. Zusätzliche Aufmerksamkeit erzeugen spezielle Wettbewerbe, in denen Unternehmen gewürdigt werden, die sich besonders für nachhaltige Entwicklungen einsetzen. Angesichts der steigenden Zahl an entsprechenden Wettbewerben besteht jedoch nicht nur die Gefahr, dass der einzelne Preis an Bedeutung verliert. Auch Unternehmen, die sich für eine Teilnahme interessieren, haben zunehmend Schwierigkeiten, glaubwürdige Wettbewerbe zu erkennen.
Die Zahl an Nachhaltigkeitswettbewerben hat in Deutschland sprunghaft zugenommen. Existierte 1963 ein einziger Nachhaltigkeitswettbewerb, waren es 2019 schon 141 Wettbewerbe mit 1.594 Preisträgern in 665 Preiskategorien. Da unter der Vielzahl der Preise auch die Glaubwürdigkeit eines einzelnen Nachhaltigkeitswettbewerbs leidet, ist an der Universität Hohenheim eine Liste erstellt worden, die Orientierung geben soll. In einer systematischen Bestandsaufnahme wurden rund 140 Nachhaltigkeitswettbewerbe in Deutschland identifiziert. Die Liste soll in der nächsten Zeit durch detaillierte Zusatzinformationen ergänzt werden und ist hier zu finden.
„Das größte Problem ist eine mangelnde Transparenz, sowohl was das Geschäftsmodell der Vergabe-Organisation betrifft, als auch hinsichtlich der Frage, wie die Kriterien für die Preisvergabe konkret definiert werden und wie der Prozess abläuft“, sagt Dr. Beate Gebhardt. Sie leitet den Arbeitskreis BEST (Business Excellence and Sustainability Transformation) am Fachgebiet Agrarmärkte der Universität Hohenheim. Der Arbeitskreis möchte einen Dialog zur Entwicklung von Kriterien hochwertiger Nachhaltigkeitswettbewerbe etablieren.
Die Teilnahme an einem Nachhaltigkeitswettbewerb ist für viele Unternehmen ein willkommener Anlass, sich und die eigenen Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein Preis wirkt positiv auf das Image und die Glaubwürdigkeit der Unternehmen. Und dies umso stärker, da die Leistungen von unabhängigen Vergabeorganisationen beurteilt und kommuniziert werden.
Darüber hinaus ist die Teilnahme an Nachhaltigkeitswettbewerben oft zugleich auch eine Möglichkeit, Entwicklungen, Produkte und Prozesse zu hinterfragen und eventuell neu zu gestalten. Denn einerseits müssen für die Teilnahme die Unternehmen selbst eine Bestandsaufnahme machen, andererseits erhalten die Unternehmen bei hochwertigen Wettbewerben auch eine detaillierte Rückmeldung von der Vergabe-Organisation.
„So können Nachhaltigkeitswettbewerbe dazu anregen, sich näher mit dem eigenen Unternehmen auseinanderzusetzen. Zudem hilft diese Analyse bei der Einordnung des eigenen Unternehmens im Vergleich zu anderen: Wieso können die das und wir nicht?“, fragt Dr. Gebhardt. Folglich könne eine Wettbewerbsteilnahme auch zu einer nachhaltigen Entwicklung motivieren, um vielleicht selbst einmal als Vorreiter und Beispielgeber ausgezeichnet zu werden.
Der Arbeitskreis Business Excellence and Sustainability Transformation (AK BEST) im Fachgebiet Agrarmärkte der Universität Hohenheim befasst sich praxisorientiert mit der Exzellenz von Unternehmen und den dafür geeigneten Bewertungs- und Kommunikationsinstrumenten, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Außerdem werden Kommunikation und Kennzeichnungen für hochwertige Lebensmittel, Besonderheiten und Nachhaltigkeit von Agrar- und Lebensmittelmärkten sowie Erwartungen und Verhaltensweisen von Stakeholdern im Lebensmittelbereich analysiert. Um Stakeholdern Orientierung oder herausragenden Ansätzen mehr Sichtbarkeit zu geben, werden im Dialog und permanenten Austausch von Wissenschaft und Praxis Möglichkeiten ausgelotet und neue Ansätze entwickelt. |
Praxisleitfaden unternehmerischer KlimaschutzAutorin: Katharina Völker-LehmkuhlKlimaschutz als vielleicht größte Aufgabe unserer Zeit fordert Unternehmen beispiellos heraus. Manche Betriebe sind schon gesetzlich zu emissionsmindernden Maßnahmen verpflichtet, viele möchten freiwillig mehr tun, um interne Strukturen, Prozesse und Entscheidungen klimaverträglich auszurichten.
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