Nach einer aktuellen Studie des DIW bestehen im deutschen Bankensektor nach wie vor erhebliche Risiken. Fusionen und starke Schwankungen der Eigenkapitalrendite stellen Gefahrenquelle dar.
Die Bedeutung der systemrelevanten Institute ist seit der Finanzkrise nach den Studienergebnissen eher noch gestiegen. Seit Jahren nehme die Zahl der Kreditinstitute in Deutschland bedingt durch Fusionen ab. (So sank sie im Zeitraum 2000 bis 2009 um 824.) Jede Fusion führt zu einer Erhöhung der Bilanzsumme und damit steige die Zahl der systemrelevanten Institute, deren Schieflage eine Signalwirkung auf Anleger ausüben und damit den gesamten Finanzsektor anstecken könne. So weisen Landesbanken und Großbanken insgesamt knapp die Hälfte der gesamten Bilanzsumme der in Deutschland tätigen Universalbanken aus und müssten daher als extrem systemrelevant gelten. Mit Zusammenschlüssen von großen privaten Banken – wie etwa der Commerzbank und der Dresdner Bank, aber auch der Deutschen Bank und der Postbank – steige die systemische Relevanz der großen Kreditinstitute weiter. Das Gleiche gelte auch für den Landesbankensektor.
Die großen privaten Banken und die Landesbanken weisen zudem starke Schwankungen bei ihren Eigenkapitalrenditen auf und könnten dadurch leicht in die Verlustzone rutschen. Die durchschnittliche Eigenkapitalrendite in der Gruppe der privaten Großbanken lag, so die Studie, zwischen 2000 und 2009 bei nur 2,9 Prozent, im Landesbankensektor lag sie – noch niedriger – bei 1,3 Prozent.
Das Institut leitet aus dieser Situation eine weitere Regulierung der Branche und Ansatzpunkte für eine nachhaltige Finanzmarktreform ab. Die Finanzmarktaufsicht müsse dringend gestärkt werden. Das DIW schlägt hier auch vor, die Bundesbank als eine international operierende öffentliche Ratingagentur zu etablieren. Als weitere Schritte nennt das Forschungsinstitut die Schaffung eines einheitlichen europäischen Frühwarnsystems und die Neudefinition der Landesbanken.
Weitere Informationen zur Studie: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
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