Mit der Digitalisierung entzieht sich die Kommunikation mehr und mehr der öffentlichen Kontrolle. Deshalb gewinnt die Frage „Wie viel Transparenz ist erforderlich?“ zunehmend an Bedeutung.
Diese Frage steht auch auf dem Programm der derzeit vom 19.-21. Oktober 2011 stattfindenden 25. MEDIENTAGE MÜNCHEN, zu der sich etwa 7000 Teilnehmer zusammengefunden haben. Experten vielfältiger Fachrichtungen diskutierten über die notwendigen Veränderungen für die Politik, die Unternehmen und den Journalismus.
Bei der Frage nach der Transparenz in der Mediengesellschaft konzentriere man sich oft zu sehr
auf die Politik und den Staat, warnte Dr. Christian Humborg, Geschäftsführer von Transparency Deutschland. Dabei sei die eigentliche Macht schon längst auf die großen Konzerne übergegangen. Hier sei Transparenz ein gesundes Korrektiv, um über ein mögliches Fehlverhalten entscheiden zu können. Vom Grundsatz her gebe es dort, wo viel Geld im Spiel sei, immer auch ein hohes Korruptionsrisiko, argumentierte Humborg und plädierte dafür, entsprechende Verträge in der Regel öffentlich zu machen. Bezüglich der Gefahren für Whistleblower, enttarnt zu werden, übte der Transparency-Geschäftsführer Kritik an der Gesetzgebung in Deutschland: „Wir schützen unsere Hinweisgeber nicht genügend.“ (vgl. dazu auch die Nachrichten auf COMPLIANCEdigital vom 05. August 2011).
Einig sind sich die Experten darüber, dass es generell noch ein großes Feld von Aufgaben dahingehend gebe, Dinge offenzulegen und damit transparent zu machen. Es sei letztlich aber auch eine originäre Aufgabe des Qualitätsjournalismus, darüber zu entscheiden, was an die Öffentlichkeit gehöre. Der Leiter der Bayr. Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Marcel Huber, betonte insoweit vor dem Hintergrund der stark zunehmenden Online-Informationen die sog. Systemrelevanz der Zeitungen und Zeitschriften für die Demokratie. Geschäftsmodelle müssten sich allerdings ändern. Die mittelständisch geprägte Verlagslandschaft sei hierzu besonders geeignet, aber auch gefordert, um die notwendige Refinanzierung eines Qualitätsjournalismus zu bewerkstelligen.
Weitere Informationen: Medientage München
Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern
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