Das ist das Ergebnis einer Umfrage von „Duff & Phelps, A Kroll Business“. Nach Angaben des Dienstleisters für Governance und Risikomanagement sehen 45 Prozent der befragten Bewertungsexpertinnen und -experten den Mangel an standardisierten und anerkannten Richtlinien für die Messung ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) als das größte Hindernis für eine effektive Berichterstattung.
Die Befragten hätten angegeben, mehrere Bewertungsmodelle zu verwenden. Demnach sind insgesamt 14 Kombinationen von ESG-Bewertungsmodellen unter den Befragten im Einsatz. Doch keines davon wird von einer klaren Mehrheit genutzt. Zum Einsatz kommen unter anderem Modelle
Die Umfrage wurde in Kooperation mit der Non-Profit-Organisation International Valuation Standards Council (IVSC) durchgeführt. Ziel der Umfrage war es, herauszufinden, was Expertinnen und Experten in der Unternehmensbewertung als größte Hindernisse für eine effektive ESG-Berichterstattung wahrnehmen und wie sich Veränderungen anstoßen lassen.
„Von den verfügbaren Bewertungsmodellen, die derzeit alle freiwillig sind, bietet keines einen umfassenden Überblick“, resümiert Duff & Phelps. Deshalb würden viele Unternehmen auf mehrere Modelle zurückgreifen. Da es keinen einheitlichen Standard gibt, sei es für Stakeholder „umso herausfordernder, die Ergebnisse zu vergleichen“.
Die Unterstützung, die das TCFD-Modell derzeit durch die G7-Staaten erhalte, spiegle zwar den aktuellen Zeitgeist wider, sei aber nur „der erste Schritt auf dem langen Weg zu einem anerkannten Standard“. Bis entsprechende Regelungen verpflichtend werden, würden erweiterte Due-Diligence-Maßnahmen für Investitionen und Transaktionen an Bedeutung gewinnen – etwa Audits des CO2-Fußabdrucks von Unternehmen, Lieferkettenanalysen und Untersuchungen von Menschenrechtsverletzungen.
Den zweithöchsten Wert bei der Frage nach der größten Herausforderung für eine effektive ESG-Berichterstattung bekam die Gleichgültigkeit seitens der Unternehmensführung. Diesen Punkt nannten immerhin 21 Prozent, gefolgt von unzureichenden Überprüfungen von Greenwashing mit 17 Prozent und ein zu großes Maß an Regulatorik und Vorschriften mit 11 Prozent.
Auch die Beweggründe für die Einführung von ESG-Maßnahmen unterscheiden sich: 35 Prozent der Befragten gaben an, dass eine Verbesserung der Unternehmensreputation der Hauptgrund für die Einführung einer ESG-Strategie sei. 24 Prozent verwiesen auf einen positiven Einfluss auf den Unternehmenswert. Ein Gefühl der moralischen Verpflichtung nannten dagegen nur 17 Prozent.
Die vollständige Mitteilung von Duff & Phelps finden Sie hier.
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Neben dem klassischen Kredit-Rating haben sich Nachhaltigkeitsratings entwickelt. Um dabei mehr Transparenz zu schaffen und Greenwashing entgegenzuwirken, entwickelt die EU mit der EU-Taxonomie ein einheitliches Regelwerk. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Corporate Governance (ZCG) beantworten die Autorinnen und Autoren Andrea Dörflinger, Manuela Ender und Tim Herberger die Frage, inwieweit die Nachhaltigkeitsratings die Kriterien der EU-Taxonomie bislang erfüllen.
(ESV/fab)
Zeitschrift für Corporate GovernanceChefredakteur: Dr. Joachim SchmidtRedaktion: Wolfhart Fabarius Unternehmen professionell führen und überwachen |
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