Das ist das Ergebnis einer Studie von Kommunikationswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der Universität Hohenheim und der Kommunikationsberatung Crunchtime. Analysiert wurden die Vorstandsvorworte und Risikoberichte aus den Geschäftsberichten von 151 der 160 in DAX, MDAX und SDAX gelisteten Unternehmen.
„Mit dem starken Fokus auf Geopolitik und Inflation vermitteln Unternehmen den Eindruck, dass sie vor allem Risiken fernab des eigenen Einfluss- und Verantwortungsbereichs ausgesetzt sind“, sagt Johannes Fischer, geschäftsführender Gesellschafter von Crunchtime und Lehrbeauftragter an der Universität Hohenheim. Vor allem Vorstände seien „sehr zurückhaltend, Risiken im unmittelbaren eigenen Umfeld zu benennen“.
Dass nur zwei der untersuchten Unternehmen im Vorstandsbrief auf das allgegenwärtige Cyber-Risiko eingehen, sei zumindest auf den ersten Blick überraschend. Statistisch gesehen würden jährlich rund 50 Prozent der Unternehmen Opfer von Cyber-Angriffen, die ein erhebliches Risiko für Reputation und Geschäft darstellen.
„Man kann aus der Zurückhaltung im Vorstandsvorwort nicht unbedingt ableiten, dass das enorme Schadenspotenzial von Cyber-Krisen nicht gesehen wird“, so Johannes Fischer. Vorstände versuchten, sich in der öffentlichen Positionierung nicht zu stark mit Krisenthemen im unmittelbaren Unternehmensumfeld in Verbindung zu bringen. Insbesondere bei Cyber-Krisen sei auch jenseits der Geschäftsberichterstattung häufig eine starke kommunikative Zurückhaltung zu beobachten, was eine enorme Dunkelziffer zur Folge habe. „Dies geht leider zulasten der dringend notwendigen Sensibilisierung von Führungskräften und Mitarbeitenden, die mit der stärkste Hebel für die Krisenprävention ist“, resümiert Fischer.
Auch andere unternehmensnahe Risiken seien vergleichsweise selten Thema: In den Risikoberichten rangierten Wettbewerbsdruck, verändertes Kundenverhalten und Fachkräftemangel auf den Plätzen 9 bis 11.
Eine weitere Erkenntnis der Studienautorinnen und -autoren: Nur 51 Prozent der Unternehmen nennen im Risikobericht den Klimawandel als Risiko. Damit liegt der Klimawandel als Unternehmensrisiko auf Rang 7 und nur knapp vor der Corona-Pandemie und der Sorge vor neuen Pandemien. Im Vorstandsvorwort spielt der Klimawandel als Unternehmens- und Geschäftsrisiko so gut wie keine Rolle. Prof. Dr. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim rät Unternehmen, sich in den Risikoberichten stärker mit dem Thema Klimawandel auseinanderzusetzen und darzulegen, wie sie sich auf ihn vorbereiten. Das werde von den Stakeholdern erwartet.
Weitere Details zur Studie finden Sie hier.
(fab)
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