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Deloitte-Umfrage  
31.01.2022

Nachhaltigkeit: Top-Manager in Deutschland noch zu zögerlich

Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern
Die meisten spüren den Klimawandel. Doch viele zögern noch mit geeigneten Gegenmaßnahmen. (Foto: beeboys/stock.adobe.com)
Top-Führungskräfte äußern sich zunehmend besorgt über den Zustand des Weltklimas – aber auch optimistisch dahingehend, dass sofortiges Handeln etwas bewirken kann.

Nach einer jetzt veröffentlichten Studie zeigen weltweit befragte Vorstände zwar ein starkes Bewusstsein für die Herausforderungen des Klimawandels. Bei der Umsetzung zögern sie jedoch – insbesondere in Deutschland. Allerdings wächst nach den Erkenntnissen im CxO Sustainability Survey 2022 von Deloitte auch der Optimismus, die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen zu können. Zugleich deckt die Studie auf, dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit der getroffenen Maßnahmen Diskrepanzen bestehen. Befragt wurden rund 2.000 Executives.

Klimawandel: Fast alle Unternehmen fühlen sich betroffen

Weltweit betrachtet geben rund zwei Drittel der Führungskräfte an, dass ihr Unternehmen den Klimawandel sehr ernst nimmt. 79 Prozent sehen die Welt an einem Wendepunkt, an dem gehandelt werden muss; das sind 20 Prozent mehr als in einer ähnlichen Deloitte-Umfrage von Anfang 2021. Die Besorgnis der Vorstände wird durch die Auswirkungen beeinflusst, die der Klimawandel schon jetzt nach sich zieht: 97 Prozent geben an, dass ihre Unternehmen bereits negativ vom Klimawandel betroffen sind. Rund die Hälfte sagt, dass ihre Geschäftstätigkeit beeinträchtigt wurde, etwa durch Störungen der Geschäftsmodelle und der weltweiten Liefernetzwerke.

Vier von fünf Vertreter aus dem Top-Management waren in den vergangenen zwölf Monaten persönlich von einem Klimaereignis betroffen, etwa von extremer Hitze, Stürmen oder Waldbränden. Auch Interessengruppen wie Regulierungsbehörden, Aktionäre, Verbraucher und Mitarbeitende steigern den Handlungsdruck in Sachen Nachhaltigkeit.

Optimismus, aber Nachholbedarf

Dennoch überwiegt im Top-Management der Optimismus: 88 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels durch sofortiges Handeln begrenzen lassen. Vor acht Monaten lag diese Zahl noch bei 63 Prozent.

Als zu überwindende Widerstände führen Executives Margen- und Kostenfragen an, zum Teil auch die mangelnde Nachvollziehbarkeit nachhaltiger Maßnahmen. In der Konsequenz tun viele Unternehmen noch zu wenig für eine wirkliche Transformation, so die Studienautoren. Hier hinke Deutschland im internationalen Vergleich hinterher und tue sich vermutlich aufgrund des starken Wettbewerbs in den Weltmärkten schwer, schnell umzulenken. Weltweit nehmen die Executives der Analyse zufolge zwar die Dringlichkeit des Klimawandels viel ernster als noch vor ein bis zwei Jahren. Doch offenbar spürten insbesondere deutsche Vorstände noch zu wenig Druck, um die Herausforderungen in punkto Nachhaltigkeit konsequent anzugehen.

Bislang denken Vorstände hierzulande, dass sich klimaschützende Maßnahmen vor allem auf die weichen Kennzahlen wie die Marke, die Kundenzufriedenheit, Moral und das Recruiting positiv auswirken werden und weniger auf die harten KPIs wie Umsatz und Marge, resümieren die Studienautoren. Dies habe zu einer Lähmung geführt, unterstützt von der regulatorisch bedingten Unsicherheit und den Schwierigkeiten, in der Tiefe glaubhaft die Nachhaltigkeit des unternehmerischen Tuns zu beziffern, zu bewerten und darstellen zu können.

Der „CxO Sustainability Survey 2022” steht hier zum Download bereit.

(ESV/fab)

Praxisleitfaden unternehmerischer Klimaschutz

Autor: Dipl.-Kffr. Katharina Völker-Lehmkuhl

Klimaschutz als eine der größten Aufgaben unserer Zeit fordert Unternehmen beispiellos heraus. Manche Betriebe sind schon gesetzlich zu emissionsmindernden Maßnahmen verpflichtet, viele möchten freiwillig mehr tun, um interne Strukturen, Prozesse und Entscheidungen klimaverträglich auszurichten.

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In vier Schritten zu einer effektiven Klimaschutzstrategie und Win-win-Situationen für Klima und Unternehmen, die statt Verboten auf positive Motivation setzen.

 

European Securities and Markets Authority 25.11.2021
ESMA: Prüfungsschwerpunkte liegen auf Covid-19 und Klimaschutz
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde European Securities and Markets Authority (ESMA) hat ihre Schwerpunkte für die Prüfungssaison 2022 veröffentlicht. mehr …

 

ESG-Umfrage 10.11.2021
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Eine aktive Engagementpolitik gewinnt bei Vermögensverwaltern an Bedeutung. 90 Prozent von ihnen sprechen ESG-Aspekte in Gesprächen mit dem Management von Portfolio-Unternehmen an – 10 Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren. mehr …

 

Risk in Focus Studie 2022 14.10.2021
Auswirkungen des Klimawandels immer größeres Risiko für Unternehmen
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