Die Tätigkeit der Ombudsleute der privaten Banken war ähnlich wie im Vorjahr auch im Jahre 2010 noch in starkem Maße von den Auswirkungen der Finanzmarktkrise geprägt. Die durch die Krise beeinflussten Entwicklungen auf den Finanzmärkten führten dazu, dass sich rund die Hälfte der von den Bankkunden eingereichten Beschwerden auf das Wertpapiergeschäft bezog.
Am Jahresende war die Gesamtzahl der eingereichten Beschwerden im Jahr 2010 fast genauso hoch wie im "Rekordjahr" 2009.
Laut dem heute veröffentlichten Bericht des Bankenverbandes wird der Ombudsmann der privaten Banken von den Kunden gut angenommen. Die Zahl der Beschwerden hat sich im Jahr 2010 konsolidiert. Im Zuge der Finanzkrise stiegen die Zahlen von 3.610 (im Jahr 2007) über 4.837 auf 6.514 - nun wurde mit 6.494 Fällen die bisherige Zunahme gestoppt. Die Zahlen würden zeigen, dass sich das Ombudsmannverfahren, bei dem Kunden bei Meinungsverschiedenheiten mit ihrer Bank unentgeltlich und möglichst unbürokratisch geholfen wird, bewährt.
Bericht zeigt, dass die Arbeit im Jahr 2010 immer noch unter dem Einfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise stand. Rund die Hälfte der Beschwerden bezogen sich auf Wertpapiergeschäfte. Wie in den Vorjahren rangieren dahinter Beschwerden zum Zahlungsverkehr mit 22,5 Prozent und zum Kreditgeschäft mit 16 Prozent. Von den im Jahr 2010 eingegangenen und bereits abgeschlossenen zulässigen Beschwerden wurden rund 60 Prozent zugunsten der Kunden entschieden oder im Vorfeld einvernehmlich beigelegt. Zurzeit seien noch knapp 1.300 Beschwerden in Bearbeitung. Der Bankenverband rechnet damit, dass nach Abschluss des Berichtsjahres die Hälfte der Beschwerden zugunsten der Kunden ausgehen wird, was dem langjährigen Mittelwert entspricht.
Hauptanliegen des 1992 geschaffenen Ombudsmannwesens ist es, eine vertrauensvolle Kunde-Bank-Beziehung wiederherzustellen, wobei die Ombudsleute ein wesentlicher Baustein der verbraucherpolitischen Ausrichtung der Banken seien. Flankiert werde dies durch verstärkte Einbindung der Kunden und stärkere Aufklärung wie etwa durch verbesserte Produktinformationen. Der Bericht zeige auch, dass die Kunde-Bank-Beziehung besser sei als mancherorts ihr angeblicher Ruf.
In dem Tätigkeitsbericht findet sich neben Zahlen und Fakten rund um das Ombudsmannverfahren eine repräsentative Auswahl an Schlichtungssprüchen der Ombudsleute zu den einzelnen Sachgebieten.
Download des Berichts: Bankenverband
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