Von Geiersbach Karsten / Walter Bernd (Hrsg.), Finanz Colloquium Heidelberg GmbH, Heidelberg 2010, 480 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, ISBN: 978-3-940979- 26-0, Euro 82,00
Die Herausgeber und Autoren setzen sich aus Vertretern der Internen und externen Revision, Bankenaufsicht, Bildungsinstituten und externen Beratungsfirmen zusammen. Diese verfügen über hinreichen de Kenntnisse in Praxis und Theorie im Bereich Stresstesting. Das Herausgeberwerk stellt vor dem aktuellen Hintergrund der Neuentwicklung der MaRisk auf Basis des aktuellen Konsultationsentwurfs vom Juli 2010 sowie einer ganzheitlichen Fachrecherche das aktuelle Thema Stresstesting umfassend dar.
Kapitel A behandelt die Grundlagen des Stresstesting. Neben der Definition und dem Sinn werden auch externe Wirkungsfaktoren, Modellannahmen, Grenzen des Value at Risk und betriebswirtschaftliche/bankaufsichtsrechtliche Grundlagen auf Basis des aktuellen Konsultationsentwurfs der MaRisk behandelt.
Kapitel B geht auf Stresstests in den wesentlichen Risikoarten ein. Hierbei stehen die Adressenausfallrisiken, Marktpreisrisiken des Zinsbuchs und des Anlage- und Handelsbuchs, die Risiken von Beteiligungen, die Liquiditätsrisiken sowie die operationellen Risiken im Blickfeld der Ausführungen.
Das Thema „Integration und Reporting auf Institutsebene“ wird in Kapitel C dargestellt und erläutert. Inhaltlich geht der Beitrag auf die Zusammenführung von Stresstests im Rahmen der Risikotragfähigkeitskonzeption auf Gesamtbankebene und die Risikoberichterstattung über Stressergebnisse ein. Verschiedene anschauliche Grafiken ergänzen die Ausführungen.
Das für die Interne Revision relevante Kapitel D erläutert die revisionsseitige Prüfung und Beurteilung von Stresstests. Dabei wird das Prüfungsgebiet zunächst grundlegend aus Sicht der Internen Revision dargestellt. Neben wichtigen Rahmenbedingungen enthalten die Ausführungen die Themengebiete der Risikotragfähigkeit, Risikokategorien, Risikotreiber für einzelne Risikokategorien sowie Stresstests für die klassischen Risikoarten. In jedem Teilbereich stellen die Autoren relevante Prüfungsfragen für die Interne Revision dar. Weitere Ausführungen gehen auf bankaufsichtliche Prüfungen aus Sicht der BaFin ein. Neben den Regelungen zu den Stresstests enthält der Beitrag die unterschiedlichen Einsatzfelder und konkreten Prüfungsanforderungen für Stresstests. Abschließend werden noch häufige Prüfungsmängel in „neutraler Form“ aus Sicht eines Bankenprüfers dargestellt.
Kapitel E beschreibt Ansätze zur externen Unterstützung (Beratung) bei der Durchführung von Stresstets. Neben Stresstests für kleinere und mittlere Banken wird das Stresstesting insgesamt als Werkzeug einer integrierten Risiko- und Kapitalsteuerung dargestellt und erläutert.
Die im Konsultationsentwurf vom Juni 2010 angesprochenen „Reverse Stresstests“ werden in dem Kapitel A „Grundlagen“ in einer einführenden Erläuterung erwähnt. Hierzu wird die künftige praktische Umsetzung der MaRisk auch weitere Erfahrungswerte liefern, die ggf. in einer Neuauflage durch die Herausgeber aufgegriffen werden können.
Insgesamt stellt das Herausgeberwerk einen gut gelungenen Überblick über den Themenbereich der Stresstests dar. Verschiedene praktische Erfahrungen aus der Sicht von Bankpraktikern, in- und externen Prüfern und verschiedenen Bankberatern ergänzen die Lektüre, bei der auch die revisionsseitige Prüfung/Beurteilung von Stresstests eine ausreichende Behandlung und Würdigung findet. Die gezielte Suche nach den einzelnen Themenbereichen ist über das Inhaltsverzeichnis möglich – auf ein Stichwortverzeichnis haben die Herausgeber verzichtet.
Axel Becker, Mitglied im Verwaltungsrat Deutsches Institut für Interne Revision e.V., Bereichsleiter Revision SÜDWESTBANK AG, Stuttgart
Quelle: ZIR Zeitschrift Interne Revision, Heft 1/2011
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