Leitfaden für eine risikoorientierte Prozessanalyse. Erarbeitet im DIIR-Arbeitskreis „Bau, Betrieb und Instandhaltung“, Erich Schmidt Verlag, Berlin 2015, 56 Seiten, DIIR-Schriftenreihe, Band 56, 19,95 Euro, ISBN 978-3-503-15828-7.
Ein hohes Ausmaß an Korruption in der Bauwirtschaft unterminiert den freien Wettbewerb und verteuert einzelne Bauprojekte teils in erheblichem Umfang. Trotz verschiedener Anstrengungen des Gesetzgebers und der unermüdlichen Tätigkeit der Ermittlungsbehörden gestaltet sich die Korruptionsbekämpfung sehr schwierig. Denn die Auftraggeber und Auftragnehmer haben immer noch reichlich Raum, entsprechende Lücken und Möglichkeiten auszunutzen.
Der DIIR-Arbeitskreis „Bau, Betrieb und Instandhaltung“ betrachtet in Form des praxisorientierten Leitfadens den gesamten Bauprozess aus der Perspektive der Internen Revision. Dabei stellen erfahrene Branchenkenner und Revisoren die einzelnen Risiken doloser Handlungen und möglicher Schutzmaßnahmen für die in der Baubranche typischen Projektphasen zusammen:
Planung und Ausschreibung: mögliche Manipulationen der Leistungsverzeichnisse oder Preisabsprachen.
Ausführung: Unregelmäßigkeiten der Leistungsqualität und weitere Themen.
Abrechnung und Abnahme: wie zum Beispiel nicht erbrachte Leistungen.
Das Kapitel 1 behandelt Vorgehensweisen und Prinzipien wie die risikoorientierte Prozess- und Schwachstellenanalyse, Verhaltensweisen bei der Untersuchung von dolosen Handlungen, Maßnahmen und die Notwendigkeit von internen Regelwerken.
Im Kapitel 2 wird die risikoorientierte Prozessanalyse vorgestellt. Gut gelungen sind hierbei die Checklisten zur Identifikation möglicher doloser Handlungen und mögliche Präventionsmaßnahmen.
Das abschließende Kapitel 3 stellt einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Sinne von Lessons Learned dar und gibt damit mögliche Anregungen zur Optimierung.
Mit dem „Schutz vor dolosen Handlungen bei Bauprojekten – Leitfaden für eine risikoorientierte Prozessanalyse“ (DIIR-Schriftenreihe, Band 56) hat der Arbeitskreis eine Broschüre für den Einsatz in der Revisionspraxis erstellt, der primär für die Zielgruppe der Internen Revision ausgerichtet ist. Leider gibt es kein Stichwortverzeichnis für die gezielte Suche, und der Anhang ist sehr kurz geraten. Auch ausführlich beschriebene praxisbezogene Fallbeispiele und eine komprimierte Schlussbetrachtung fehlen. Zusammenfassend behandelt der Leitfaden ein aktuelles und spannendes Thema, das von den Autoren aus meiner Sicht sehr knapp behandelt wurde. Wünschenswert wäre eine wesentlich ausführlichere Ausgabe mit anschaulichen Praxisfällen, eine Herausforderung für eine mögliche Neuauflage.
Axel Becker, Mitglied im Verwaltungsrat DIIR – Deutsches Institut für Interne Revision e. V. Bereichsleiter Revision SÜDWESTBANK AG, Stuttgart
Quelle: ZIR Zeitschrift Interne Revision Heft 3/2017
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