KPMG hat in einer weltweit angelegten Studie typische Tätermerkmale und interne Schwachstellen bei 256 Fällen von Wirtschaftskriminalität analysiert. Demnach sind oft geschätzte Mitarbeitende mit langjähriger Betriebszugehörigkeit und nicht etwa Außenseiter als typische Wirtschaftskriminelle in den Blick zu nehmen.
Es wurde festgestellt, dass der typische Täter männlich (81 Prozent) und zwischen 36 bis 55 Jahre alt ist. Mehrheitlich wird nicht allein agiert, sondern in Gruppen von 2 bis 5 Personen, die häufig aus zentralen Funktionen wie Einkauf, Finanzen oder Geschäftsführung stammen. Als hauptsächliche Betrugsarten wurden Unterschlagung, manipulierte Beschaffungen und gefälschte Dokumente identifiziert. Schwache Kontrollen sind die Hauptursache für Betrugsfälle; Hinweisgeber bleiben die wichtigste Quelle für Aufdeckungen.
„Wirtschaftskriminelle kommen selten mit Maske und Handschuhen – sie tragen Anzug, Namensschild, gelten als loyal und sind gut vernetzt“, stellt Alexander Geschonneck fest, Partner bei KPMG in Deutschland und Global Head of Forensic, kommentiert die Erkenntnisse. Vertrauen allein genüge daher nicht. Entscheidend seien klare Governance-Strukturen, wirksame Kontrollen und eine kritische Grundhaltung – unabhängig von Ansehen oder Position.
Unternehmen dürfen sich demnach nicht von Loyalität, Dauer der Betriebszugehörigkeit oder hierarchischer Stellung in Sicherheit wiegen. Prävention muss systematisch ansetzen – über alle Ebenen hinweg. Entscheidend sind klare interne Kontrollen mit definierten Verantwortlichkeiten, eine gelebte Ethikkultur mit sicherem Hinweisgebersystem und der gezielte Einsatz datenbasierter Analyseverfahren.
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