Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater nennt vier wesentliche Treiber im Veränderungsprozess:
Die praktischen Erfahrungen mit der Regulierung zur Prüfung und Beratung von kapitalmarktorientierten Unternehmen zeigen nach Einschätzung Wambachs ein unterschiedliches Bild. In der Prüfung profitierten größtenteils die bereits in dem Segment tätigen Prüfungsgesellschaften von der Rotation.
Anders sehe es in der Beratung aus. Durch die Begrenzung der beim Abschlussprüfungsunternehmen eingekauften Beratungsleistungen auf 70 Prozent des über die vergangenen drei Jahre gemittelten Prüfungshonorars, das Verbot für spezielle Steuerberatungs- und Beratungsdienstleistungen durch den Abschlussprüfer und das Verbot von Exklusivverträgen zugunsten der „großen vier” Prüfungsgesellschaften hätten sich viele neue Marktchancen ergeben.
Das träfe jedoch nur für Prüfungs- und Beratungsunternehmen mit Fachkenntnis im anspruchsvollen Umfeld der Internationalen Rechnungslegung (IFRS) zu. Nur rund 30 Prozent der 14.568 in Deutschland tätigen Wirtschaftsprüfer verfügten über entsprechende IFRS-Kenntnisse. Hinzu komme, dass von den 12.000 WP-Praxen Ende 2018 nur noch 3.230 Praxen zur Durchführung gesetzlicher Abschlussprüfungen befugt waren.
Seitens des Marktes sind es aus Sicht von Wambach vor allem drei Entwicklungen, die Auswirkungen auf den Wirtschaftsprüfermarkt haben:
Die Lünendonkliste 2019 führt neben den Big 4 inzwischen nur noch drei weitere Unternehmen, die mehr als 200 Millionen Euro Umsatz erzielen, weitere drei kommen noch auf mehr als 100 Millionen Euro Umsatz. Die Top 10 der Lünendonkliste vereinen 8,1 Milliarden Euro Umsatz. Das entspricht 62 Prozent des geschätzten Gesamtmarkts.
Den gesamten Kommentar von Martin Wambach von Rödl & Partner finden Sie hier.
Einfluss der IFRS auf das HGBAutorin: Dr. Anna HoltschDie schrittweise Annäherung der handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften an die IFRS stellt eine bedeutende Entwicklung im jüngeren Bilanzierungsrecht dar. Spätestens das Inkrafttreten des BilMoG hat die Frage nach dem Einfluss der IFRS auf die Auslegung handelsrechtlicher Vorschriften und auf die Interpretation der handelsrechtlichen GoB neu aufgebracht.
Ein grundlegendes Werk, das insbesondere Implikationen der europarechtlichen Einbettung für das stark vom Gläubigerschutz geprägte Systemdenken nach deutschem Handelsbilanzrecht methodisch innovativ erschließt. |
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