Das Ausmaß der Bedrohung, das durch Wirtschaftsspionage und den nachlässigen Umgang mit IT-Sicherheitsvorgaben entsteht, wird für deutsche Unternehmen zunehmen. Die möglichen Gefahren werden in der Praxis teilweise noch unterschätzt.
Wirtschaftsspionage und der Diebstahl von Daten wird Unternehmen in Zukunft vor immer größere Probleme stellen. Aus einer aktuellen Befragung der Führungskräfte aus 400 Unternehmen in Deutschland durch die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young geht hervor, dass die Mehrheit (65 Prozent) hier mit einer zunehmenden Bedrohung rechnet. Für mehr als ein Drittel steht dabei auch fest, von welchen Ländern aus Angriffe auf die deutsche Wirtschaft ausgehen werden. Dies seien vor allem China, gefolgt vom übrigen Asien, Osteuropa, die USA und Russland.
Trotzdem vertrauen die Manager auf die Wirksamkeit ihrer präventiven Vorkehrungen: 38 Prozent werten die Bedrohung für das eigene Unternehmen als gering, 52 Prozent halten sich für mäßig bedroht, nur jedes zehnte Unternehmen sieht eine starke Gefährdung. Nach Einschätzung von Ernst & Young sei dies aber fern der Realität. Allein in Deutschland entstünde etwa durch Datenklau jährlich ein Schaden von geschätzt über 20 Millarden Euro.
Bei 31 Prozent der Befragten spielt immer noch der Zufall eine entscheidende Rolle bei der Aufdeckung krimineller Handlungen. Auch geben nur 34 Prozent der Unternehmen an, Firmen- und Betriebsgeheimnisse eindeutig gekennzeichnet oder klassifiziert zu haben.
In 35 Prozent der Fälle wurden Delikte allerdings durch interne Kontrollsysteme und ihre Standarduntersuchungen aufgeklärt.
Bereits betroffene Unternehmen sehen in der eigenen Belegschaft das größte Gefahrenpotenzial. Zwei Drittel von ihnen orteten Mitarbeiter als Täter. In 44 Prozent der Fälle waren es aktuell beschäftigte, in 22 Prozent ehemalige Mitarbeiter. Das Abwerben von Mitarbeitern durch die Konkurrenz liegt mit 22 Prozent der realen Fälle in der Umfrage auf dem zweiten Platz in der Rangliste der Spionagehandlungen – nach dem direkten Diebstahl von geschäftskritischem Know-how und noch vor Hackerangriffen auf EDV-Syteme. Zum Sicherungsrepertoire gehöre es daher, so die Auffassung der Beratungsgesellschaft, Mitarbeiter für die Risiken im alltäglichen Kontakt zur Mitwelt zu sensibilisieren, sie emotional an das Unternehmen zu binden und ihre Wechselbereitschaft mit vernünftigen Gehältern in Grenzen zu halten.
Zur Problematik der bevorzugten Spionageziele zeigt sich, dass Vertrieb (22 Prozent), Forschung und Entwicklung (17 Prozent) sowie Personalwesen und Finanzbereich (13 Prozent) vorrangig betroffen sind.
Weitere Informationen und Download der Studie: Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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