Hacker-Angriffe, Datendiebstahl über das Internet oder auch die gezielte Verbreitung von Viren treffen Unternehmen immer häufiger. Die sogenannten Cyber-Delikte sind inzwischen in die Top 4 der häufigsten Wirtschaftsstraftaten weltweit aufgerückt. Das zeigt der "Global Economic Crime Survey 2011" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
Noch häufiger als Computerkriminalität (23 Prozent) nennen die Befragten aus rund 3.900 Unternehmen weltweit die Deliktgruppen Bestechung und Korruption (24 Prozent), Bilanzfälschung (24 Prozent) sowie Diebstahl und Unterschlagung (72 Prozent). Mehrfachnennungen waren möglich, um zu berücksichtigen, dass beispielsweise der illegale Zugriff auf ein Online-Konto sowohl eine cyberkriminelle Attacke als auch ein Diebstahl ist.
Schlechte Noten für Abwehr und Vorbeugung: Trotz der offenbar erkannten Gefahr der Computer-Kriminalität scheinen die internen Kapazitäten zur Aufdeckung und Verfolgung von Cyber-Straftaten verbesserungswürdig: Gut sechs von zehn Befragten bezweifeln oder glauben gar nicht, dass ihr Unternehmen über ausreichend interne Kapazitäten zur Aufdeckung und Verfolgung von Cyber-Straftaten verfügt.
Eine Erklärung für die schwachen Abwehrmechanismen könnte die geringe Aufmerksamkeit für Cyber-Kriminalität in den Vorstandsetagen sein. So gibt es nur in jedem fünften Unternehmen mindestens halbjährlich eine Top-Level-Risikoeinschätzung, in knapp einem Viertel der Unternehmen setzt sich der Vorstand "bei Bedarf" mit dem Thema auseinander. Gut 40 Prozent der Befragten geben entweder an, dass die Risiken der Cyber-Kriminalität auf Vorstandsebene noch gar nicht überprüft wurden (15 Prozent) oder können zu diesem Aspekt keine Angaben machen (26 Prozent).
Entsprechend gering scheint auch die Vorbeugung durch Schulungen der Mitarbeiter. Über 40 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten kein Training gegen Cyber-Kriminalität erhalten zu haben. Über ein Face-to-Face-Training, das von über 60 Prozent der Befragten als effektivste Trainingsmethode angesehen wird, berichtete sogar nur jeder vierte Befragte. Darüber hinaus schult nur jedes dritte Unternehmen seine Mitarbeiter im Umgang mit möglicherweise sensiblen Daten 60 Prozent in sozialen Netzwerken oder kontrolliert die Nutzung von Facebook und Co.
Kein Plan B bei Cyber-Attacken: Nur dürftig scheinen die Vorkehrungen für den Ernstfall in vielen Unternehmen: Fast die Hälfte der Unternehmen ist nicht auf eine eventuell erforderliche kontrollierte Notfallabschaltung des IT-Systems vorbereitet. Annähernd 60 Prozent haben keine Informations- und Kommunikationsstrategie für den Ernstfall – obwohl Image- und Reputationsschäden aus Sicht der relativ meisten Befragten (40 Prozent) das größte Risiko der Cyber-Kriminalität darstellen.
Weitere Informationen und Download der Studie: PwC
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.