Die Verhandlungen über einen privatwirtschaftlichen deutschen Standardsetzer für Rechnungslegung mit staatlichem Auftrag sind offenbar gescheitert. Das DRSC arbeitet nun an einer so genannten kleinen Lösung.
Diese sieht – nach französischem Modell – einen rein privatwirtschaftlichen Verein vor, der insbesondere deutsche Interessen gegenüber dem internationalen Standardsetzer für die internationalen Rechnungslegungsregeln IFRS (IASB in London) wahrnehmen soll. Die unter Moderation des BMJ erarbeitete sog. große Lösung unter Einschluss der Wirtschaftsverbände wurde nach einem FAZ-Bericht in der Ausgabe vom 24.2.2011 (S. 17) verworfen.
Zum Hintergrund: Da das DRSC seinen bisherigen Auftrag Ende 2010 an das BMJ zurückgegeben hat, ist eine neue Regelung notwendig geworden. Die Wirtschaftsverbände hatten zuletzt (vgl. FAZ-Meldung vom 9.2.2011) das DRSC beauftragt, seine Struktur so zu ändern, dass zum einen Verbände Mitglied werden können, und dass zum anderen die operative Tätigkeit des DRSC künftig von zwei überwiegend ehrenamtlich arbeitenden Ausschüssen für IFRS und für das deutsche HGB ausgeführt werden soll. Über eine Finanzierung des Modells konnten sich die Verbände aber nicht einigen.
Stattdessen soll das DRSC nun also als privater Verein weiterbetrieben werden, der künftig nur im Interesse seiner Mitglieder als Partner des internationalen IASB zur Verfügung steht. Zum Zeitplan ist dem o.g. FAZ-Bericht vom 24.2.2011 zu entnehmen, dass der Vorstand des DRSC für die kleine Lösung derzeit eine Struktur ausarbeiten lässt und darüber bereits am 10.3. einen Beschluss fassen will, der der Mitgliederversammlung am 28.3.2011 zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Ob es dann daneben im BMJ einen Rechnungslegungsbeirat geben wird, der Deutschland offiziell in internationalen Gremien vertreten würde, bleibt abzuwarten.
Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern
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