Kooperation von Ärzten, Industrie und Patienten. Von Dr. jur. Peter Dieners, Verlag C. H. Beck, 3. Auflage, München 2010, ISBN 978-3-406-58458-9
Wer in Deutschland zu einem der vielen niedergelassene Ärzte geht, kommt in der Regel mit einem Rezept in der Hand wieder heraus. In der Medizin werden alle therapeutischen Maßnahmen, die Einnahme von Medikamenten, die die Genesung und Heilung des Patienten fördern, also alle Handlungen zur Einhaltung mit dem Begriff „Compliance“ bezeichnet. Der englische Begriff „Compliance“, der so viel wie Einwilligung oder Unterwürfigkeit bedeutet, heißt im deutschen Sprachgebrauch „Therapiebefolgung“.
Allerdings umfasst der Begriff aus betriebswirtschaftlicher Bedeutung betrachtet die Gesamtheit aller zumutbaren Maßnahmen, die das regelkonforme Verhalten eines Unternehmens, seiner Organisationsmitglieder und seiner Mitarbeiter im Hinblick auf alle gesetzlichen Geund Verbote begründen. Darüber hinaus soll die Übereinstimmung des unternehmerischen Geschäftsgebarens auch mit allen gesellschaftlichen Richtlinien und Wertvorstellungen, mit Moral und Ethik gewährleistet werden.
Das bereits in dritter Auflage und nun mit neuem Titel erschienene Handbuch des Beck Verlags gibt Antwort auf alle wesentlichen Rechtsfragen im Verhältnis von Pharmaunternehmen zu Vertretern der Heilberufe und zu Patientenorganisationen.
Was ist in der Praxis wirklich erlaubt und was verboten? Wie können Unternehmen neben sich selbst auch ihre Mitarbeiter und die kooperierenden Ärzte schützen?
Compliance im Gesundheitswesen befasst sich mit internationalen und nationalen Kodizes, welche die Zusammenarbeit von Pharma- oder Medizinprodukte- Industrie und anderen Interessengruppen im Gesundheitswesen (v.a. Ärzte und Patientenorganisationen) adressieren. Das Handbuch bietet eine umfangreiche Darstellung rechtlicher, struktureller und organisatorischer Aspekte, da die Autoren, ein erfahrenes Team von Rechtsanwälten, hierbei beispielsweise auch steuerliche und kartellrechtliche Regelungen betrachtet.
Der hohe Praxisbezug macht es auch dem Nichtjuristen leicht, die doch stark juristisch geprägte Wortwahl zu verstehen. Das Handbuch erläutert unter anderem die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen.
Es kommentiert die Kodices zur Zusammenarbeit im Bereich des Gesundheitswesens sowie die Verfahrensordnung der »Freiwilligen Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie« (FSA) einschließlich der jüngsten Revision des EFPIA-Kodex. Weiterhin bietet Compliance im Gesundheitswesen Erläuterungen des neuen FSA- Kodex Patientenorganisationen und behandelt vertieft die erforderlichen Module für die Schaffung praktikabler Compliance-Strukturen im Unternehmen. Der „Dieners“ ist nicht zuletzt durch die immer wiederkehrende Aktualisierung zum Standardwerk geworden.
Quelle: ZRFC Risk, Fraud & Compliance, Heft 4/2010
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