Wer die Fachliteratur und die Tagespresse verfolgt, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass auch in Deutschland die IFRS dominieren und dass das HGB als Auslaufmodell angesehen wird. Eine aktuelle Studie vermittelt aber einen anderen Eindruck.
Mit überraschend eindeutigen und erstmalig der deutschen Öffentlichkeit präsentierten Zahlen zur IFRS-Anwendung in der Bilanzierungspraxis wartete der Preisträger des am 19.5.2011 in Berlin verliehenen Controller-Ehrenpreises der BVBC-Stiftung, Prof. Dr. Karlheinz Küting, auf dem BVBC-Bundeskongress 2011 auf. Die IFRS-Anwendung steckt nach diesen noch in den Kinderschuhen. Und es mehren sich die Fragezeichen, ob das vermeintliche Auslaufmodell HGB-Bilanzierung vielleicht doch länger Bestand haben könnte – dies schlicht deswegen, weil die Unternehmenspraxis dem IFRS-Regelwerk offenbar die Gefolgschaft weit stärker verweigert, als selbst die wenigen HGB-Befürworter es vermutet hätten.
Zugrunde liegt ein Forschungsprojekt am Saarbrücker Centrum für Bilanzierung und Prüfung an der Universität des Saarlandes (CBP), dem Küting gemeinsam mit Prof. Dr. Claus-Peter Weber und Prof. Dr. Henning Kagermann (ehemals SAP-Vorstandsvorsitzender) als Direktor vorsteht. In dieser Studie (Anfragen dazu: www.cbp.uni-saarland.de) wurden Daten des Bundesanzeigers mit folgenden Ergebnissen ausgewertet:
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