Management, Methoden, Prüffelder. Von Thomas Amling, Ulrich Bantleon (Hrsg.), Erich Schmidt Verlag, Berlin 2012, 704 Seiten, ISBN 978-3-503-13686-5, Euro 89,95.
Inhaltliche Gliederung:
Das umfassende Werk ist in fünf Kapitel aufgeteilt:
I. Grundlagen und Corporate Governance
II. Management der Internen Revision
III. Methoden, Techniken und Instrumente
IV. Ausgewählte Prüffelder
V. Entwicklung, Tendenzen und Ausblick
Das Buch ist die pragmatische Ergänzung zum Grundlagenwerk „Handbuch der Internen Revision“ aus dem gleichen Verlag. Die Autoren berichten und argumentieren deshalb ausdrücklich aus dem Blickwinkel der Berufspraxis. Dies macht den Sammelband gerade für den Leser interessant, der in dem Bereich Interne Revision arbeitet und von den vorgestellten Themen täglich betroffen ist.
Im ersten Kapitel werden in fünf Beiträgen die Grundlagen, Normen und Rechtliche Rahmenbedingungen der Internen Revision dargestellt. Interessant sind unter anderem die Ausführungen zu den Rechtlichen Rahmenbedingungen sowie zu den Haftungsrisiken der Internen Revision. Die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen wird sehr anschaulich aufgezeigt und erläutert. Wie an vielen Stellen in diesem Buch wird auch hier mit illustrativen Grafiken gearbeitet, die das Verständnis erleichtern. Die Ausführungen zu den Haftungsrisiken beginnen mit der folgenden provozierenden Fragestellung „Steuert das Haftungsrecht und dabei insbesondere das Strafrecht mittlerweile das Wirtschaftsleben in Deutschland? – eine sehr praxisnahe und wichtige Darstellung der Haftungsrisiken in diesem Bereich. Auch die öffentlichen Verwaltungen werden sich zunehmend mit dem Thema Interne Revision auseinandersetzen müssen. In einem interessanten Aufsatz werden die Unterschiede zwischen der Internen Revision in den privaten Unternehmen und den öffentlichen Verwaltungen detailliert aufgezeigt.
Im zweiten Kapitel geht es im weitesten Sinne um die Organisation der Abteilung Interne Revision. Interessant ist hierbei, dass sich sowohl Leser wiederfinden können, die sich für den Aufbau einer Revisionsabteilung in einem Konzern interessieren als auch die Mitarbeiter einer „kleinen“ Internen Revision aus einem mittelständischen Unternehmen. Ein wichtiger Aspekt wird in dem Aufsatz zum Chancenmanagement dargestellt. Mit dem Risikound Chancenmanagement können Unternehmen einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil erzielen. Durch die strategische Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen ergeben sich wichtige Entwicklungschancen für den Berufsstand.
Im dritten Kapitel werden anhand von Praxisbeispielen konkrete Instrumente, Techniken und Methoden dargestellt. Ein Aufsatz über die Risikoanalyse und Programmplanung im VW-Konzern wird durch zahlreiche Abbildungen ergänzt und gewinnt dadurch an Übersichtlichkeit. Eine sehr interessante Darstellung wie mit standardisierten und risikoorientierten Prozessen zur Risikoanalyse und zur Programmplanung ein erfolgreiches Revisionssystem installiert werden kann. In einem Aufsatz zu den Statistischen Verfahren werden die gängigen statistischen Verfahren sehr übersichtlich erklärt und in einen Gesamtzusammenhang gebracht. Zahlreiche Abbildungen erhöhen die Lesbarkeit dieser komplexen Materie. Das Aufzeigen der Prozessstrukturen im Unternehmen ist eine Grundlage für die Interne Revision. In einem Artikel „Prozessanalyse mittels innovativer Technologien“ wird das Verfahren Process Mining vorgestellt. Dabei wird auch auf den allgegenwärtigen Bezug zum Datenschutz eingegangen.
Im vierten Kapitel werden einige ausgewählte Prüffelder dargestellt. Neben dem klassischen Prüfungsbereich „Rechnungswesen“ wird auch auf die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen als Prüfungsobjekt eingegangen. Im Artikel „Corporate Social Responsibility als neue Herausforderung der Internen Revision“ wird dargestellt, dass die Interne Revision in diesem innovativen Bereich nicht nur prüfend, sondern auch beratend und fördernd tätig werden kann. Die Prüfung der Corporate Social Responsibility (CSR) gewinnt auch für den Berufsstand zunehmend an Bedeutung, weil die CSR als Treiber der Unternehmenswerte gilt. In einem Artikel „Prüfung des Rechnungswesens durch die Interne Revision“ wird sehr ausführlich auf die Prüfungsfelder im Rechnungswesen eingegangen. Die Prüfungsund Kontrollziele in diesem klassischen Bereich der Internen Revision werden sehr anschaulich und detailliert dargestellt. Neben den Grundlagen werden ebenfalls die aktuellen Entwicklungen aufgezeigt.
Das fünfte Kapitel gibt einen Überblick zu den Entwicklungen und Tendenzen der Internen Revision. Mit Hilfe der Szenario-Technik wird ein Zukunftsbild für das Jahr 2020 generiert – eine durch Prosa ergänzte und aufgelockerte Darstellung der Abhängigkeiten zwischen den Gesellschaft lichen Rahmenbedingungen und dem Berufsstand. Die Grundlagen einer notwendigen Professionalisierung des Berufsstandes wird in einem weiteren Aufsatz anhand eines Qualifikationsmodells dargestellt. Interessant ist dabei die Hinführung der „Professionalität“ zur „Profession“. Die anschließende Detaillierung und Interpretation des Begriffes Profession führt zu den Grundlagen einer Professionalisierung des Berufsstandes.
Es handelt sich um ein sehr gelungenes und informatives Sammelwerk. Die vielfältigen Schnittstellen der Internen Revision zu angrenzenden Themen werden sehr illustrativ und praxisbezogen aufgezeigt. Die Auswirkungen der rechtlichen, technologischen und betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die Interne Revision und der in diesem Bereich beschäftigten Menschen werden anschaulich gemacht. Der lesenswerte Sammelband vermittelt zudem einen breiten Überblick über die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen des Berufsstandes. Die Bedeutung und Komplexität der Internen Revision, angefangen von den unterschiedlichen Prozessen im Unternehmen bis hin zu Datenschutz und den Haftungsrisiken werden greifbar gemacht.
Ein empfehlenswertes Sammelwerk für den Praktiker, der über den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinaus schauen möchte.
Dipl.-Kaufmann Dr. Bernd Ladiges, Recaptura GmbH, Hamburg
Quelle: ZIR Zeitschrift Interne Revision, Heft 3/2012
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