Unternehmen geben sich für ihr Reporting trotz stetig wachsender Anforderungen immer weniger Zeit, sind aber nicht mehr bereit, Schnelligkeit gegen Qualität einzutauschen. So das Ergebnis einer aktuellen Studie in der deutschen und österreichischen Wirtschaft.
Für die Studie befragte PricewaterhouseCoopers (PwC) Finanzvorstände und Führungskräfte aus dem Finanz- und Rechnungswesen sowie dem Controlling von 230 in Deutschland und Österreich ansässigen Unternehmen. Rund die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen ist börsennotiert. Neben DAX-30 und MDAX Unternehmen nahmen eine Vielzahl an Unternehmen des gehobenen Mittelstands sowie global operierende Familienunternehmen teil.
Die Umfrage belegt, dass im vergangenen Jahr knapp jede zweite der befragten Gesellschaften einen testierten Jahresabschluss zu einem früheren Zeitpunkt vorlegen konnte als 2009. In den beiden Vorjahren war bereits gut 40 Prozent bzw. 35 Prozent der befragten Unternehmen eine Verkürzung gelungen – bei gut jedem zehnten Unternehmen waren 2009 sogar mehr als fünf Arbeitstage möglich.
Trotz des hohen Zeitdrucks hat die Abschlussqualität für die weitaus meisten Befragten (65 Prozent) Vorrang. 85 Prozent der Unternehmen streben eine weitere Erhöhung der Qualität an. Ein Drittel der Befragten ist darüber hinaus der Auffassung, eine Verbesserung der Qualität stelle einen wesentlicher Treiber zur Beschleunigung der Abschlusserstellung und zur Verbesserung der Kostensituation dar.
Auch bei geplanten Veränderungen im Reporting geht es den meisten Befragten (85 Prozent) um qualitative Verbesserungen. Konkret setzen die Unternehmen vor allem auf eine weitergehende Standardisierung (60 Prozent der Nennungen), stärker integrierte Systeme und Schnittstellen (55 Prozent) sowie Schulungen auf Ebene der Konzerngesellschaften (41 Prozent). Als Indizien für die Qualität der Abschlüsse wurden beispielsweise die Häufigkeit von Korrekturen bereits geschlossener Bilanzpositionen oder auch von Nachbuchungen auf Konzernebene angegeben.
Rund die Hälfte der Unternehmen strebt der Studie nach eine Senkung der Kosten an. Dazu setzen 47 Prozent der Befragten gleichermaßen auf Optimierungen der Finanzorganisation zum Beispiel in Form einer Zentralisierung von Abschluss- und Reportingprozessen wie auch der IT-Infrastruktur. Die weitere Verkürzung der Reportingprozesse steht bei 40 Prozent der Unternehmen auf der Agenda. Dabei wollen die börsennotierten Gesellschaften im Durchschnitt vier Arbeitstage einsparen, die nicht-börsennotierten sogar zwölf Tage.
Weitere Informationen und Download der Studie: PwC
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