Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat eine Transparenz-Rangliste der 105 größten börsennotierten multinationalen Unternehmen veröffentlicht. Die Bewertung basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen der Unternehmen. Transparenz wird dabei als wichtige Voraussetzung einer erfolgreichen Antikorruptionspolitik von Unternehmen angesehen.
Im Ergebnis gering sei vor allem die Transparenz über Gewinne und Steuerzahlungen in den Ländern, in denen die untersuchten Unternehmen Geschäfte betreiben. Dabei handele es sich oft um die ärmsten Länder mit fragwürdigen Regierungsstrukturen.
Als unbefriedigend befindet Transparency International auch bei den meisten multinationalen Unternehmen die Berichterstattung über ihre Antikorruptionsprogramme. Über die Hälfte der Unternehmen würden geleistete Zahlungen Parteien und Politiker nicht veröffentlichen. Nur 45 Unternehmen berichten der Studie zufolge vollständig über ihre Tochterunternehmen.
Die Rangliste zeige, dass sich der Finanzsektor vor allem bei der Berichterstattung über die Geschäftsaktivitäten in einzelnen Ländern als besonders intransparent erweist. Insgesamt schneiden die 24 multinationalen Banken und Versicherungen nur unterdurchschnittlich ab. Im Bereich der Rohstoffindustrie sei der Abstand vom besten zum schlechtesten Unternehmen besonders groß. Laut der Transparency International-Vorsitzenden Dr. Edda Müller belege die Studie erneut, dass mehr Regulierung und verbindliche Berichtsstandards für den Finanzsektor notwenig seien. Demnach sollten Banken ihre Beteiligungsstrukturen und nationalen Finanzkennzahlen vollständig offenlegen.
Gleiche Wettbewerbsbedingungen seien angesichts der großen Transparenzunterschiede im Rohstoffsektor das Gebot der Stunde. Regierungen und Aufsichtsbehörden müssten verpflichtende Transparenzstandards für alle Unternehmen einführen, die Exportsubventionen erhalten oder sich an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen möchten. Investoren seien aufgerufen, mehr Transparenz in Geschäftsberichten einzufordern, nicht nur aus wirtschaftsethischen Gesichtspunkten, sondern vor allem im Hinblick auf ein professionelles Risikomanagement.
Die Punktzahlen der 105 Unternehmen rangieren von 0 bis 10, wobei 0 am intransparentesten und 10 am transparentesten ist. Die Bewertung basiert zu drei gleichen Teilen auf öffentlich zugänglichen Informationen der Unternehmen u.a. zu ihren Antikorruptions-Programmen sowie zu ihren Töchtern und dem prozentualen Besitz daran. Die höchste Punktzahl der aktuellen Transparenz-Rangliste hat das Norwegische Unternehmen Statoil erhalten.
Weitere Informationen und Download des Reports Transparency in corporate reporting: Assessing the world's largest companies: Transparency International
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