Auf dem diesjährigen BVBC-Bundeskongress 2022 wurden nach zwei Jahren Corona-Pause wieder Preisverleihungen in Präsenz vorgenommen.

Prof. Dr. Stefan Müller, Sean Needham und Eddie Tijn wurden für ihren in der Fachzeitschrift BC erschienenen Aufsatz über „Nichtfinanzielle Berichterstattung im Mittelstand“ (BC 2021, 266 ff., Heft 6) ausgezeichnet. Was heute in aller Munde zu sein scheint, war zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Beitrags keineswegs Allgemeingut. Vielmehr sind die Autoren insbesondere auch deshalb als Vorreiter anzusehen, weil sie sich im Schwerpunkt mit den Ausstrahlungen dieser Thematik auf den Mittelstand beschäftigen.

In einem ergänzenden Vortrag erläuterte Prof. Dr. Stefan Müller (Mitglied des ZCG-Fachbeirats) grundlegende Berichterstattungsprinzipien und bezog sich auf den entsprechenden EU-Aktionsplan. Der Preisträger arbeitet derzeit an der Einrichtung eines BVBC-Arbeitskreises Nachhaltigkeitsberichterstattung und lud ausdrücklich zur Teilnahme ein. Weiter Informationen dazu finden Sie hier.

Die Auswirkungen auf mittelständische Unternehmen wurden vom Co-Preisträger Sean Needham näher erläutert. Viele werden mittelbar betroffen sein – etwa Zulieferer, die Informationen zu Nachhaltigkeitsaspekten ihrer Produkte bereitstellen müssen. Die Preisträger betonen die indirekte Verpflichtung vieler kleinerer Unternehmen durch Einbezug in die Wertschöpfungsketten, sodass schon jetzt entsprechende Strukturen im Risikomanagementsystem, im internen Berichtswesen und in der Rechnungslegung zu schaffen seien.

Wie sehr es auch für KMU darauf ankommt, ESG-Anforderungen zu erfüllen, ohne direkt zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet zu sein, ist beispielsweise daran abzulesen, dass die Deutsche Bank ihren Lieferanten vorgibt, ESG-Kriterien erfüllen zu müssen. Ab Jahresmitte müssen Lieferanten, die Verträge im Wert von mehr als 500.000 Euro neu abschließen oder verlängern, eine Nachhaltigkeitsbewertung von sechs externen Ratingagenturen vorlegen.

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