Das ist das Ergebnis einer Befragung der internationalen Unternehmens- und Personalberatung Korn Ferry unter 581 Professionals, das ursprünglich im Mai 2021 in Los Angeles veröffentlicht wurde. Demnach gaben 70 Prozent der Befragten an, dass sich das Remote-Arbeiten mittlerweile als neue Normalität anfühlt. 49 Prozent würden sogar einen neuen Job ablehnen, wenn er vollständige Präsenz im Büro erfordern würde.

Ohne Homeoffice drohen Motivationshürden

„Unternehmen, die planen, nach dem Auslaufen der Homeoffice-Pflicht und dem Ende der Sommerferien alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder ins Büro zu holen, müssen sich auf echte Motivationshürden einstellen“, sagte jetzt Thomas Faltin, Experte für Organisationsentwicklung und Senior Client Partner von Korn Ferry. Die Menschen hätten sich daran gewöhnt, ihre Arbeitsabläufe anders zu organisieren und in der schwierigen Pandemie-Zeit die Vorteile erkannt. „Wer jetzt signalisiert, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen der vor der Pandemie vorherrschenden Präsenzkultur wieder besser kontrollieren zu wollen, der muss sich auf Widerstand und Unverständnis der Mitarbeitenden einstellen“, so Thomas Faltin.

Bedürfnisse und Lebensumstände fokussieren

85 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass vor allem das Management die Angestellten physisch wieder sehen will. 58 Prozent glauben, Karriere-Nachteile hinnehmen müssen, wenn sie ihrem Vorgesetzten mitteilen würden, künftig nicht mehr ausschließlich aus dem Büro heraus arbeiten zu wollen. Unternehmen sollten die individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände bei ihren Entscheidungen in den Fokus nehmen, rät Korn Ferry.

Spezifische Rahmenbedingungen

Sowohl seitens der Mitarbeitenden als auch der Unternehmensführung gäbe es aber auch Nachteile bei der Remote-Arbeit. Darum solle der Umkehrschluss des Befragungsergebnisses nicht sein, künftig die eigene Organisation vollständig auf das Homeoffice umzustellen. Eine generelle Empfehlung könne in diesem Punkt nicht ausgesprochen werden, da es auf die spezifischen Rahmenbedingungen des Unternehmens, der Position, der Jobs und der individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ankomme.

Individuelle Angebote unterbreiten

Klar sei jedoch: Insbesondere die individuellen Bedürfnisse erfordern vielfach eine Neubetrachtung. Es sei erwiesen, dass Menschen unterschiedliche Arbeitsumgebungen benötigen, um produktiv zu sein. Es gelte für Unternehmen darum, „intensiv zu prüfen, in welchem Kontext der Einzelne sein ganzes Potenzial entfalten kann“, um dann ein geeignetes Angebot zu unterbreiten.

Die vollständige Auswertung der Befragung finden Sie hier.

(ESV/fab)

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