Zwar machten deutsche Unternehmen in 2010/2011 überwiegend gute Erfahrungen mit der Zahlungsweise ihrer Kunden. Zu befürchten ist aber eine Umkehrung des positiven Trends.
Dies ist um so gefährlicher, als hohe Zahlungsausfälle die Ertragskraft eines Unternehmens erheblich beeinträchtigen können. So beklagen Creditreform-Analysen zufolge Unternehmen, die Forderungsverluste von mehr als 1 Prozent ihres Jahresumsatzes hinnehmen mussten, doppelt so häufig Ertragsrückgänge wie Unternehmen, die von Zahlungsausfällen verschont blieben. Auch Finanzierungsschwierigkeiten werden überdurchschnittlich häufig genannt.
Anlass für die befürchtete Umkehrung des positiven Trends beim Zahlungsverhalten geben die aktuellen Konjunktureintrübungen. Zu Verengungen der Liquiditätslage dürfte es aber allenfalls in Teilbereichen der Wirtschaft, nicht aber in der Breite des Unternehmenssektors, kommen. Lieferanten und Warenkreditgeber sollten jedoch die Bonität der Geschäftspartner regelmäßig professionell überprüfen.
Bislang allerdings bewerten die von Creditreform befragten Unternehmen nach aktuellen Angaben vom 19. Oktober 2011 das Zahlungsverhalten ihrer Kunden überwiegend mit „gut“ oder „sehr gut“. Zudem haben sich die Forderungslaufzeiten verringert, und das Ausmaß der Zahlungsausfälle ist rückläufig. Entsprechend ist der Creditreform DRD-Index weiter aufwärts gerichtet. Mit 72,8 Punkten wird der Vorjahreswert (70,1 Punkte) um 2,7 Zählern klar überschritten. Ausschlaggebend für die guten Noten sind vor allem drei Punkte: eine Verkürzung der Forderungslaufzeiten – die Unternehmen erhalten schneller ihr Geld –, geringere Zahlungsverzögerungen und Zahlungsausfälle. So verbuchen 78,4 Prozent der befragten Unternehmen nach spätestens 30 Tagen den Geldeingang für die gelieferte Ware oder eine erbrachte Leistung. (Herbst 2010: 75,9 Prozent).
Die vollständige Fassung des DRD-Index steht auf der Website des
Verbands der Vereine Creditreform e.V. als Download zur Verfügung (zur Situation im Frühjahr 2011 vgl. die Nachricht auf COMPLIANCEdigital vom 8. Juni 2011).
Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern
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